Posts mit dem Label Baird werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Baird werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

Dienstag, 24. Januar 2012

No Lopez oder A Game of Two Halves

...for Maxi.
Milan Deal - Maxi Lopez
Der Argentinier hat sich für Milan entschieden, Catania hat Fulhams Angebot abgelehnt. Damit geht die Stürmersuche in die nächste Runde. Man darf gespannt sein, wer es letztlich wird.

Am Wochenende stand derweil mal wieder die Premier League auf dem Programm. Zu Gast kamen die Überflieger von Newcastle United, die Überraschungsmannschaft der aktuellen Saison.
Bei beiden Mannschaften fehlte indes wichtiges Personal: Bei Fulham der Belgier Dembele, der im Übrigen in den letzten Wochen zwar nicht effektiver, aber dennoch spielbestimmender geworden ist, bei Newcastle die Afrikaner Ba, Cisse und Cheick Tiote, die defensive Dampfwalze der Magpies.
 Dafür spielten der von mir sehr geschätzte Leon Best, Shola Ameobi und der starke Danny Guthrie.
Dembeles Verlust wurde von Jol kompensiert, indem er Steve Sidwell in die Mannschaft zurückbeorderte.

Newcastle hatte zuvor drei Premier League-Siege in Folge zu verzeichnen. Und das nicht gegen Laufkundschaft, sondern unter anderem über den amtierenden Meister, Manchester United. Die Red Devils fegten sie im heimischen St. James's Park (ich verweigere mich hiermit gegen den neuen Namen Sportsdirect Arena!) sogar mit 3-0 vom Platz. Darauf folgte ein FA-Cup-Sieg gegen Blackburn sowie ein solides 1-0 über die seit kurzem von unserem ambitionierten Ex-Manager Mark Hughes trainierten Queens Park Rangers.

Fulham indes hatte grade krachend mit 1-3 gegen die Blackburn Rovers verloren, die zu allem Überfluss noch über 60 Minuten zu zehnt spielten.

Die Rollen waren also klar verteilt, und so verlief auch die erste Halbzeit. Fulham bot die vielleicht schlechteste Leistung seit dem Aufstieg vor fast 11 Jahren. Total katastrophal. Senderos erprobte, wie nah man einem Eigentor kommen kann, Hangeland bolzte völlig unnötig Klärungsversuche direkt in die Füße der starken Newcastle-Mittelfeldakteure Cabaye und Guthrie, Murphy kriegte keinen Fuß auf den Boden, Dempsey, Zamora waren de facto unsichtbar, während man bei Bryan Ruiz das "de facto" streichen kann. War er überhaupt da? Riise und Duff waren als einzige wirklich dabei und versuchten, ein bisschen Druck zu machen, scheiterten jedoch an der starken rechten Seite der Magpies mit RV Simpson und dem Flügelmann Ben Arfa, der bei Newcastle unerklärlicherweise nicht in die Startelf kommt. Auch sein Konterpart Gutierrez war sackstark auf der linken Offensivseite.
Der schon angesprochene Steve Sidwell schaffte es, die Wirkung der Schaltzentrale der Barcodes, also Cabaye und Guthrie, einigermaßen gering zu halten, doch als er den  Platz in der 37. Minute verlassen musste, war man komplett formlos und verunsichert unterwegs. Für ihn kam Andy Johnson. Der sollte zwar später noch wichtig werden, doch für's Erste sorgte AJs Einwechslung dafür, dass man die defensive Form vollends verlor.
Powerful - Danny Guthrie beim 1-0 für Newcastle
Denn Jol machte seinen einzigen taktischen Fehler des Abends, er stellte Bryan Ruiz ins zentrale Mittelfeld. Der verlor in der eigenen Hälfte dann auch prompt den Ball, ehe der junge Danny Guthrie selbigen mit mächtig Schmackes in die Maschen haute. Bam. Das saß, war aber hochverdient. Mir ist offen gesagt schleierhaft, wie man 41 Minuten ohne Gegentor überlebt hat. Das war schon fast eine Meisterleistung. Kurz vor der Halbzeit hatte man noch massives Pech, als der junge Davide Santon Johnson auf Höhe der Mittelline zu Fall brachte: Eigentlich eine Notbremse, somit eine Rote Karte. Es kam lediglich die Gelbe von Schiedsrichter Mason. Diese Aktion konnte allerdings die beschämenden ersten 45 Minuten nicht wettmachen. Von den Tribünen gab es Pfiffe: Nach dem schwachen Auftritt in Lancashire gegen Blackburn hatten die Fans eine Reaktion erwartet.

Die muss auch Jol erwartet haben, denn zur zweiten Halbzeit kam eine komplett veränderte Truppe auf den Rasen. Aus der geprügelten Truppe, die mit hängenden Köpfen in die Kabinen getrottet war, war eine Mannschaft geworden. Jol behob sofort seinen taktischen Fehler, indem er Chris Baird für Ruiz einwechselte und den Nordiren neben Skipper Danny Murphy beorderte. Fortan spielten die Whites etwas, was eine Mischung aus einem waschechten 4-4-2 und einem 4-3-3 darstellte. Johnson und Zamora bildeten die Sturmspitze, während Duff auf dem rechten Flügel wirbelte. Dempsey, der im echten 4-4-2 irgendwo links gespielt hätte, war derweil eher überall zu finden, zumeist zentral. Dahinter Murphy und - der eigentliche Showmaster des Abends - Chris Baird.
Ich habe Baird immer für massiv unterschätzt gehalten, insbesondere, was seine kreativen Qualitäten anbetrifft. Im zentralen Mittelfeld sehe ich ihn am Besten. Er hat Pässe drauf, die man ansonsten von Leuten wie Xavi oder früher Deco sieht: Lange Bälle, genau in den Fuß seiner Mitspieler. Aber auch die kurzen, schnellen, tödlichen Pässe beherrschft er. Zudem kann er Murphy nahezu perfekt abschirmen, was im 4-4-2 auch dringend nötig ist, denn hier macht der Oldie das Spiel, während er in anderen Formationen von den Kreativköpfen Dembele und Ruiz entlastet wird.
Das lineup der zweiten Halbzeit
Jols Formation in Halbzeit Eins

 Bereits in der 52. Minute zeigte sich, dass sich Jol's Kühnheit gelohnt hatte. Nach einem langen Ball lief Damien Duff dem Ball hinterher und wurde an der Strafraumgrenze von Santon gelegt. War es ein Elfmeter, oder doch ein Freistoss? Im Nachhinein schwer zu beantworten: Lee Mason, der die Aktion von seiner Position aus nicht ausreichend beurteilen konnte, wendete sich an die Linienrichterin, Sian Massey. Die entschied auf Elfmeter. Das war vermutlich die falsche Entscheidung, auch wenn man Masseys Entscheidung durchaus nachvollziehen kann, denn die Aktion ging in den Strafraum hinein. Was den Übeltäter betrifft, so kam Davide Santon glimpflich davon: Eigentlich wäre das eine zweite Gelbe gewesen. Er musste den Platz jedoch nicht verlassen.
Den Elfmeter verwandelte Danny Murphy trotzdem.

In der Folge versuchte Newcastle, die Führung wiederherzustellen. Doch es war Andy Johnson, der in der 59. Minute den nächsten Impuls setzte. Er tanzte den weit aufgerückten Innenverteidiger Mike Williamson aus und konnte so Newcastle's hoch stehende Defensivreihe offenlegen. In die Lücken spritzten Bobby Zamora und Clint Dempsey.
AJ öffnet das Spiel - eingekreist: Der ausgespielte Mike Williamson


Johnson, der in der ihm eigenen Art Fahrt aufgenommen hatte, legte den Ball auf rechts zu Zamora. Bobby schoss - zwar konnte Keeper Tim Krul den Schuss parieren, doch musste Dempsey den rebound nur noch einschieben. Innerhalb von sieben Minuten hatte Fulham die Partie gedreht.

Und es kam noch besser: Zwei weitere Tore folgten. Bobby Zamora spielte einen schönen Pass, erneut auf Clint Dempsey, der Tim Krul verlud und das 3-1 schoss. Zamora selbst verwandelte mit brachialer Urgewalt einen Elfmeter, nachdem Krul AJ im Strafraum zu Fall gebracht hatte. 4-1.
Innerhalb von 20 Minuten durfte Fulhams Offensivquartett im Grunde machen, was es wollte. Danny Murphy und Chris Baird hatten im Mittelfeld die Dominanz von Cabaye und Guthrie komplett gebrochen, die beiden regelrecht auseinandergenommen.

Newcastle war faktisch gebrochen, doch kurz vor Schluss konnte die Toon Army im Putney End doch noch einmal hoffen: Der unberechenbare (für Mit- und Gegenspieler!) Hatem Ben Arfa spielte den ansonsten starken John Arne Riise schwindelig und traf zum 4-2.

High Flyin'- Clint Dempsey


Doch der Abend gehörte einem anderen: Clint Dempsey.
Der Texaner schoss in der 89. Minute erneut ein - und es war ein wahrhaft historischer Moment für den Mann aus Nacogdoches: Der erste Premier League-hat-trick eines US-Amerikaners. Sein erster Premier League-hat-trick. Und wieder gab der wiedererstarkte Bobby Zamora die Vorlage. Dempsey, wie immer ständig in Bewegung, schlüpfte zwischen den hüftsteifen Coloccini und Williamson hindurch und schob an Krul vorbei ein - 5-2. Der Endstand. Nach 0-1 zur Halbzeit. Und der Verdienst? Dempsey, Jol, Zamora, Duff, Johnson, Baird. Alle hatten sie ihren Verdienst. Respekt an Jol: Nicht viele Manager haben die Eier, ihren eigenen Stareinkauf runterzunehmen und auf eine alte Formation umzuschalten. Aber es war der genau richtige Schritt, ein Schritt, mit dem Toon-Manager und Fulham-Fan Alan Pardew nicht rechnete. Allerdings muss er sich auch fragen, was mit seiner Mannschaft los war, die zwischenzeitlich Auflösungserscheinungen zeigte.
Match Winners - Dempsey und Martin Jol
Als nächstes geht es für Jol und das Team zum FA-Cup Match nach Liverpool. An der Merseyside wird man mit dem FC Everton die Klingen kreuzen. Im Goodison Park hat man eine katastrophale Bilanz. Doch während des FA Cup-Runs 1975 konnte man Everton hier schlagen - man kam später bis ins Finale.
Die Mannschaft spielt derzeit so verrückt, positiv wie negativ, da ist es denen allemal zuzutrauen, auch hier was zählbares zu holen.

Ups and Downs, isn't it?
Mr Fulham

Donnerstag, 22. September 2011

Ein Einordnungsversuch

Ich schreibe diesen Beitrag in ziemlicher Ratlosigkeit die aktuelle Situation betreffend. Einen Tag nach dem bitteren Aus im Carling Cup (im Elfmeterschießen) gegen Chelsea stehe ich nicht davor, die Systemfrage zu stellen - ich frage vielmehr: Gibt es ein System? Gibt es eine Verbesserung seit unserer letzten Verlängerung, dem Europa League-Finale im Mai 2010, hat man in irgendeiner Form Profit aus dem Höhepunkt gezogen?

Natürlich, vor allem unter Mark Hughes ging es spielerisch wirklich stark nach vorne, im wahrsten Sinne des Wortes. Nachdem man unter Hodgson eher defensiv ausgerichtet war, wollte Hughes seinerzeit mehr Offensivfußball sehen. Und das hat auch geklappt. Allerdings: Seitdem Louis Saha den Klub 2004 verlassen hat, mangelt es an einem Torjäger, einem Vollstrecker. Das ist nach wie vor das Hauptproblem des Teams. Bobby Zamora ist hier nicht die Lösung. Auch er ist mehr ein Vorbereiter, ein Ableger, ein Turm in der Schlacht. Aber von Haus aus kein Torjäger. Seit Saha's Abgang haben sich zahlreiche Stürmer versucht: Collins John, Brian McBride, Andy Johnson, Diomansy Kamara, um nur einige zu nennen. Einige waren erfolgreich, einige wurden zu Legenden der neueren Vereinsgeschichte. Doch echte Torjäger waren sie alle nicht. Vielleicht wäre Gignac dieser Spieler gewesen. Das wird man (noch) nicht sagen können.

Dejected - Fulham (Getty Images)
Hier hat Martin Jol ein echtes Problem, das ihm auch aktuell zu schaffen macht. Der finale Ball fehlte bis dato auch, also der Vorlagengeber. Gegen Chelsea hat Bryan Ruiz gestern jedoch einige Pässe mit potentieller Torfolge gespielt. Leider war der gestern debütierende Orlando Sa nicht in der Lage, diese Pässe zu nutzen. So endete das Spiel nach 120 Minuten trotz eines frühen Platzverweises für Alex 0-0. Dembele und Ruiz (ausgerechnet!) versiebten kläglich, Lampard verschoss für Chelsea. Und letztendlich war es wie immer.

Das kleine, nette Fulham kommt zu Gast, spielt schön, spielt gut, ist gefährlich, überrascht - und verliert. Langsam kann ich's nicht mehr hören, seit Jahren ist es das Gleiche. Und am Ende kann man nicht mal sagen: "Ja, verdient verloren, scheiße gespielt."
Sondern es heißt: "Verdammt. Das hätte man eigentlich gewinnen können, bei den Chancen."

Ärgerlich ist das, auf Dauer frustrierend. Und seit Jahren versäumt man es, einen Vollstrecker zu holen. Mir ist zwar klar, dass die nicht auf Bäumen wachsen, aber nur mit Dembeles kommt man nicht weiter.

Überhaupt Dembele. Das ist eine ganz schwierige Personalie. Ein toller Spieler. Aber für einen Offensivspieler unglaublich torungefährlich. Er muss lernen, dass man häufiger mal abpasst. Andererseits muss er aber auch lernen, öfter mal den Abschluss zu suchen. Er verdribbelt sich zu oft und verliert dann den Ball. Und man weiß nicht, wo man ihn denn einsetzen soll. Für einen Stürmer schießt er zu wenig Tore, für einen Mittelfeldspieler setzt er zu wenig Akzente.
Moussa Dembele (Getty Images)


Dembele ist ein interessanter Spieler, ein exzellenter Techniker und Dribbler. Aber er trägt zur Problematik bei. Und das muss man ihm auch mal klarmachen. Er sollte seine Stärken endlich mal nutzen, statt ständig kopflos in eine Wand aus Gegenspielern zu laufen.

Insgesamt muss man effektiver werden. Gegen Chelsea hatte man gefühlte fünf Hundertprozentige. Keine konnte man nutzen. Ja, der neue Stürmer Orlando Sa braucht noch Zeit. Aber irgendwo kann das ja auch nicht angehen, dass man seine Chancen so inkonsequent verstreichen lässt. Sowas wird dann irgendwann bestraft - und es wurde bestraft von Chelsea.

Chris Baird (r.) (Getty Images)
Drei, vier Lichtblicke gibt es aber trotzdem - darunter unter anderem die Neuzugänge Pajtim Kasami, Orlando Sa und Marcel Gecov. Gecov spielte gegen Chelsea zum allerersten Mal für Fulham, und machte seine Sache gegen Lampard, Malouda & Co. wirklich ausgezeichnet. Sehr sicher, souverän - technisch mit dem einen oder anderen kleinen Problem, insgesamt aber wirklich solide neben dem erstmals in dieser Saison im Mittelfeld aufgebotenen Chris Baird. Das ist meiner Meinung nach übrigens Bairdinho's beste Position. Hier kann er seine Passstärke ausspielen - einmalig diese 40 Meter-Pässe auf den Fuß des Mitspielers, das hab ich sonst nur von echten Weltklassespielern gesehen. Von einem Chris Baird erwartet man das vielleicht nicht unbedingt, doch er hat schon vorher gezeigt, dass er dazu absolut fähig ist.

Orlando Sa (r.) (Getty Images)
Orlando Sa hat wohl alle überrascht. Er startete auch zum ersten Mal für das Team und deckte so manche Schwäche in der Defensive der Blues auf. Er wirkte noch etwas vollschlank, aber das kann man sicher verstehen. Von der Fitness her ist da sicher noch Nachholbedarf. Aber insgesamt ließ sich das ganz gut an, da erwarte ich noch einiges.

Kerim Frei (r.) (Getty Images)
Ebenso vom erst 17(!!!)-jährigen Kerim Frei. Der spielte die vollen 120 Minuten und ließ den erfahrenen Portugiesen Paulo Ferreira wahrlich alt aussehen. Dribbelstark, aber im Gegensatz zu Mousa Dembele scheint er auch ein Ziel zu haben. Sein Landsmann Pajtim Kasami war ähnlich stark - allerdings versiebte er einen Foulelfmeter, den Frei gegen den daraufhin ausgeschlossenen Alex rausgeholt hatte.

Insgesamt eine Menge Silberstreifen, wären da nicht diese (meiner Meinung nach schwer zu überwindenden) Probleme.

Am Sonntag geht es gegen Roy Hodgson's West Bromwich. Die stehen in der Liga noch zwei Plätze hinter Fulham. Jol's Team steht auf 18, WBA gar nur auf der 20. Manche würden das als Abstiegskampf bezeichnen.

In diesem Sinne,
Mr Fulham

Mittwoch, 31. August 2011

Bryan Ruiz oder Die Angst vor Abgängen

Vor wenigen Stunden ist er also angebrochen, der ominöse "Transfer Deadline Day", gerne auch kurz D-Day genannt. Noch ein letztes Mal haben die Vereine in Europa Zeit, ihre Kader zu verstärken. Ob sinnvoll oder nicht spielt überraschend selten eine Rolle. Dies wird insbesondere bei Tottenham immer wieder gerne offenbar. Harry Redknapp ist ein bekennender Fan des letzten Tages - bei Rafael Van der Vaart trieb es der gute 'Arry in der letzten Saison fast ein bisschen zu weit. Weil das Faxgerät in der Spurs-Geschäftsstelle angeblich defekt war, durften die erforderlichen Unterlagen zur Registrierung des Spielers nachgereicht werden. Vor zwei Jahren verpflichteten die Spurs am letzten Tag des Fensters einen gewissen Peter Crouch. Fulham hatte mit Pompey einen 11m-Deal vereinbart - bis 'Arry kam und sich Crouch für 9m schnappte.
Al Fayed war stinksauer und zog bis vor das Sportgericht - der Rechtsstreit hält an. Fulham behauptet, dass Ligapräsident Sir Dave Richards seine Finger mit im Spiel hatte.

Doch genug von ollen Kamellen - wenden wir uns dem "D-Day 2011" zu, präziser den Geschehnissen rund um Fulham.

Set to sign? Bryan Ruiz
Erst möchte ich die erfreulichen Themen abhandeln - Bryan Ruiz steht vor einem Transfer zu Fulham!
Der FC Twente, bekanntlich Gruppengegner der Cottagers in der Europa League-Saison, konnte sich nach zähen Verhandlungen mit Fulham auf eine Ablöse von 10.6m einigen. Ruiz, der auch mit Tottenham und Arsenal in Verbindung gebracht wurde, absolviert noch seinen Medizincheck und soll dann einen Vertrag unterschreiben.

Der 26-jährige Flügelspieler wechselte im Juni 2009 von KAA Gent nach Enschede. Er hatte zuvor in drei Jahren bei Gent 26 Tore in 79 Spielen erzielt. Bei Twente verbesserte er diese Quote noch: In 61 Spielen für die Tukkers traf Ruiz stolze 39 mal.

Offensiv kann Ruiz vieles spielen. Beide Flügelpositionen sind ebenso sein Terrain wie die hängende Spitze. Er hat eine gute Technik, einen guten Antritt, ist enorm kopfballstark und ist kaum vom Ball zu trennen.

Hinzu kommt eine überraschende Effektivität - er taucht erstaunlich oft im Sechzehner auf, auch wenn das von Haus aus nicht sein Revier ist. Dennoch gehörte er in der Eredivise in den letzten Jahren zu den konstantesten Torjägern. Fraglich ist noch, ob er diese Stärke auch in der besseren Liga und gegen die stärkeren Mannschaften zeigen kann. Mit 26 Jahren ist er allerdings ein mehr oder weniger gestandener Profi, der in seiner Zeit bei Enschede auch schon Champions League spielte. Fraglich auch, ob er als direkter Ersatz für Dempsey geplant ist - mehr zu Clint später.

Sollte die Verpflichtung morgen fix gemeldet werden, werde ich hier natürlich die gewohnten Factfiles einbringen - auch zu den vier anderen Neuzugängen und jenen, die möglicherweise noch folgen.


Die Daily Mail will indes erfahren haben, dass Fulham auch den französischen Nationalstürmer Andre-Pierre Gignac verpflichtet hat. Die Zeitung berichtet, man konnte sich mit Gignacs Verein Olympique Marseille auf ein einjähriges Leihgeschäft verständigen.

Auch in Verhandlungen stehen soll man mit unserem letzten europäischen Gegner Dnipro Dnipropetrovsk. Objekt der Begierde ist der Ghanaer Derek Boateng, der ja vor Monaten schon einmal mit uns in Verbindung gebracht wurde. Den 28-jährigen Nationalspieler will man ebenfalls ausleihen. Eine Kaufoption soll auch dabei sein. Laut Sky Sports gab es heute eine Anhörung bezüglich der Arbeitserlaubnis. Man wird sehen.

Sicher scheint zudem der bereits angedeutete Transfer von Zdenek Grygera. Der Tscheche hat seinen Vertrag bei Juventus Turin einvernehmlich aufgelöst und könnte nun ablösefrei zu Fulham wechseln.

Damit hätte man drei Rechtsverteidiger. Und genau hier beginnt der unerfreuliche Teil: Die Abgänge.
Denn die Medien spekulieren nicht nur über Neuankömmlinge. Laut Times-Redakeuren soll Chris Baird noch verkauft werden.

Ebenfalls vor dem Aus steht offensichtlich Clint Dempsey - unser Texaner hegt ja schon lange den Wunsch, mal Champions League-Fußball zu spielen. Arsenal soll nun Interesse bekundet haben, ebenso Aston Villa, der FC Sevilla, der AS Rom und Newcastle United.

Banger Blick in die Zukunft - Clint Dempsey
Ich kann mir Fulham derzeit nicht ohne Clint vorstellen und ich glaube, dass man den potentiellen Verlust von Dempsey noch lange spüren würde. Ebenso verhält es sich bei Bobby Zamora.

Zwar betonte Jol mehrfach, dass er keine Pläne habe, Zamora abzugeben, doch die Gerüchte um Gignac lassen Raum für Spekulationen. War Zamora gegen die Wolves wirklich verletzt oder doch kaltgestellt? Wo war er bei der Niederlage gegen Newcastle? Fest steht: Ein Fulham ohne Zamora und Dempsey, die beiden einzigen regelmäßigen Torschützen des Teams, ist schwer vorstellbar. Auch die Vielseitigkeit von Chris Baird kann man noch brauchen. Und ich hoffe, das sieht auch Martin Jol so. Trotz Ruiz. Trotz Grygera. Trotz der anderen potentiellen Neuzugänge.

In diesem Sinne,
let the show begin.
Mr Fulham

PS: Für alle, die up to date sein wollen:
transfermarkt-User Spursfanhannover hat einen ganz wunderbaren Thread erstellt, der sich ganz dem D-Day widmet. Viel Spaß, Viel Leid, viel Haareraufen und Viel Glück beim nervenaufreibensten Tag des Jahres.


PPS: Die Reserves haben heute im Motspur Park in überragender Manier gegen Bolton gewonnen. Nach 90 Minuten stand es 7-0 für die Gastgeber. Marcello Trotta überragte als fünffacher (!) Torschütze. Auch Tom Donegan und Alex Kacaniklic trafen. Bjorn Helge Riise gab sein Comeback nach Verletzungspause, Marcel Gecov debütierte für die Whites. Bei Bolton kehrte der US-Amerikaner Stuart Holden nach langfristiger Verletzung zurück.


Und jetzt drückt uns bitte alle die Daumen, dass uns Baird, Dempsey und Zamora erhalten bleiben! Fingers crossed!

Freitag, 19. August 2011

Jol und der Kader

On his way? Chris Baird
Unser neuer Trainer setzt grade erste Duftmarken im Kader. Der 55-jährige Haager räumt vor allem defensiv mächtig auf. Nachdem fan favourite Chris Baird am gestrigen Donnerstag beim überlegenen 3-0 gegen Dnipro Dnipropetrovsk nicht mal im Kader stand, bringt in Fulham Chronicle-Journalist Jacob Murtagh heute mit einem £1m-Wechsel zu Hodgson's West Brom in Verbindung. Meiner Meinung nach wäre es eine Todsünde, einen so ungemein vielseitigen und loyalen Spieler gehen zu lassen  - noch dazu für so wenig Geld. Klar, er ist vielleicht nicht der offensivste Rechtsverteidiger der Liga, aber definitiv jemand, der alles für's Team gibt und prinzipiell auch überall einsetzbar ist. Stattdessen kann man meines Erachtens lieber Stephen Kelly und Rafik Halliche gehen lassen. Da kann ich Jol einfach nicht verstehen und wäre recht enttäuscht.

Den Verein indes bereits verlassen hat Carlos Salcido, der leihweise in seine mexikanische Heimat zurückkehrt. Er unterschreibt bei Tigres.

Weitere Gerüchte gibt es in erster Linie zu Spielern aus der holländischen Eredivise - beispielsweise zu Bryan Ruiz (Twente), Mounir El Hamdaoui (Ajax), Nacer Chadli (Twente) oder Oussama Assaidi (Heerenveen).

WE'VE GOT BAIRDINHO - LET'S KEEP HIM!
In diesem Sinne,
Mr Fulham

Samstag, 5. Februar 2011

Transfer Business oder Chris, ein Junge aus Ballymena

Gott sei Dank, es kam doch noch ein Stürmer, und das wenige Minuten vor Transferschluss. Der "David Beckham Islands", Eidur Gudjohnsen, wechselt vorerst für ein halbes Jahr ins Cottage. Er soll uns weitere Optionen im Sturmzentrum geben und Bobby Zamora vertreten. Bobby fehlen immer noch zwei, drei Wochen, bis er wieder dabei sein kann. Sparky hat ihn schonmal vorgewarnt, dass er um seinen Platz kämpfen muss.



Gudjohnsen ist ein ganz erfahrener Mann, der schon alles gesehen hat. Gespielt hat er unter anderem beim FC Chelsea, beim FC Barcelona, hier unter anderem mit Weltstars wie Ronaldinho, Messi, Xavi und Iniesta sowie beim AS Monaco. Zuletzt war er bei Stoke City aktiv, wo er jedoch nicht Fuß fassen konnte.

Auf die Frage, warum es für ihn bei Stoke nicht geklappt hat, antwortete er diplomatisch:

Eine Mischung aus verschiedenen Dingen, nichts, wo ich in weiter in die Tiefe gehen möchte. In erster Linie glaube ich, dass ihr Spielstil der Hauptfaktor war.

Es ist wirklich gut, wie Sparky vorgeht. Zwischen Duff, Dempsey, AJ und Dembele scheint die Chemie wirklich zu stimmen, die sind allesamt sehr variabel, rochieren viel und wirbeln ganz stark. Sie sind sicherlich mitverantwortlich für die starken Leistungen der letzten Wochen. Genauso wie unsere starke Defensive. Nur drei Gegentore in den letzten sieben Spielen, das ist unglaublich stark. Wir haben uns inzwischen auf Platz 12 raufgearbeitet. 29 Punkte, fünf über dem Strich. Wenn wir die Heimspiele gegen die unmittelbare Konkurrenz (also Blackburn, Blackpool, Bolton) gewinnen und auch auswärts noch den einen oder anderen Punkt klauen, sehe ich uns safe. Allerdings müssen wir die betreffenden Spiele auch wirklich gewinnen. Hoffen wir, dass sich keiner der Offensivkräfte verletzt. Wir sind da zwar inzwischen etwas tiefer besetzt, aber man muss das ganze ja nicht ausreizen.

Mit Mousa Dembele haben wir, so glaube ich, einen wirklichen Rohdiamanten entdeckt. Der kann mal ein richtig Großer werden - seine performances gegen Liverpool und Newcastle waren vom allerfeinsten. Schnell, wendig, trickreich, passsicher, defensivstark - da war einfach alles dabei. Jetzt muss er nur noch ein bisschen torgefährlicher werden.

Different dimension - Mousa Dembele (m.) mit Simon Davies und Zoltan Gera

Insbesondere sein Zusammenspiel mit Clint Dempsey ließ mich zuletzt immer wieder aus dem Sessel springen.Geil.

Das Zentrum scheint sich auch gefunden zu haben. Sidwell ist ein gleichwertiger Ersatz für Dickson Etuhu, eher sogar mehr. Er ist ein waschechter box-to-box-Mittelfeldspieler, wähernd Etuhu ja von Haus aus mehr ein defensiver Mittelfeldmann ist. Man hat nun mehrere Optionen, könnte theoretisch sogar ein 4-3-3 spielen, mit einem Mittelfeld bestehend aus dem vorgelagerten Murphy und Sidwell und einem defensiven Abräumer Etuhu. Alleine die physische Präsenz eines Etuhu sollte einem Gutteil der Gegenspieler schon den Angstschweiß auf die Stirn treiben.



New Partnership - Danny Murphy (l.) und Steve Sidwell

Mit Gael Kakuta und Guddy hat man nun auch in der Offensive variable Spieler hinzugewonnen. Während Guddy als Sturmspitze oder auch als hängender Angreifer spielen kann, ist Kakuta einerseits für den AJ-Part (den er gegen Newcastle durchaus überzeugend gegeben hat!) denkbar, andererseits aber auch für die Flügel geeignet. Er ist trickreich und spritzig, durch seine Unerfahrenheit vielleicht noch ein bisschen zu verspielt. Aber der ehemalige Weltklasse-Stürmer Hughes wird schon das beste aus ihm herauskitzeln. Da bin ich mir sicher.

All Smiles - Gudjohnsen (l.) und Kakuta bei ihrer Vorstellung
In der Defensive überrascht vor allem ein Mann - die Rede ist von Chris Baird. Vor zwei-drei Jahren schon als Fehleinkauf und "Sanchez-Niete" abgestempelt, hat der in den letzten Jahren einfach eine unglaubliche Entwicklung genommen. Und das fast überall auf dem Feld - auf der Rechtsverteidiger-Position, die er im Europa League-Finale spielte, in der Innenverteidigung, in der vergangenen Saison als Ersatz für die in der Liga gelegentlich geschonten H&H, im zentralen Mittelfeld (u.a. gegen Chelsea im vergangenen Jahr) und jüngst auf der Linksverteidiger-Position, wo er sich festgespielt hat und sich durch ganz starke Leistungen, unter anderem die MotM-performance gegen Stoke oder die starke Leistung gegen Newcastle in der letzten Woche, absolut festgespielt hat.

Powerful - Chris Baird (l.) im Zweikampf mit Keith Fahey

Zudem scheint er John Pantsil als Fanliebling abzulösen. Bairdinho ist "in" - und das völlig zurecht.
Er ist definitiv ein Mitgrund, warum man in den letzten Wochen so sicher steht und langsam etwas positiver in die Zukunft blicken kann.

PremierLeagueWorld hat das offenbar auch erkannt und sich mit Baird zu einem kleinen Interview mitsamt Kurzbiographie getroffen - ein überaus sympathischer und bodenständiger Typ.

Baird Interview - Premier League World from Bilet on Vimeo.

David Stockdale, der nach Schwarzers Rückkehr vom Asian Cup gegen Newcastle leider nur auf der Bank saß, wird wohl heute Abend von Fabio Capello in das FA-Aufgebot für das Match gegen Dänemark (im Kopenhagener Parken, 9. Februar) berufen.

England im Blick - David Stockdale

So langsam aber sicher kommt Hughes an "Stockers" auch für die Fulham-Startelf nicht mehr vorbei. Statistisch gesehen ist Stockdale in den vergangenen Wochen zumindest nicht schlechter als Schwarzer gewesen!

Ich gehe davon aus, dass Stockdale spätestens zur kommenden Saison neuer Stammkeeper sein wird und Schwarzer als sein understudy fungiert. Wäre inzwischen die logische Konsequenz aus seinen starken Leistungen.

Die in den vergangenen Kommentaren von mir thematisierten SWP, Konchesky und Noring sind allesamt (noch) nicht verpflichtet worden.

Bei SWP war man wohl schon ziemlich nah an der Einigung, bis sich Adam Johnson schwer verletzte. Nun muss Wright-Phillips bei den Citizens bleiben und die Lücke, die Johnson gerissen hat, schließen. Schade, aber verständlich.
Konchesky wurde von Liverpool in die zweite Liga zu Nottingham Forest ausgeliehen. Er sagte selber, dass ein Transfer zu Fulham diskutiert wurde, man aber leider zu keiner Einigung kam und er nun zu den Reds aus Nottingham geht. Vorerst. Ich bin mir recht sicher, dass das Thema zumindest für den Sommer noch nicht vom Tisch ist. Hughes hatte derartiges auch angedeutet.

Wir werden auf das Thema sicherlich nochmal zurückkommen. Im Winter kommt er aber definitiv nicht.
 Selbiges gilt für Noring, der sich tief enttäuscht zeigte, dass es zu dem Wechsel nicht kam.

Heute Nachmittag steht für die Jungs das schwere Auswärtsspiel im Villa Park an - hier konnte man in den letzten 10 Jahren nicht gewinnen.

Let's wait and see what happens,
Mr Fulham

Sonntag, 2. Januar 2011

Steve Morison & Eine aufkeimende Hoffnung

Ja, es wird besser. Auch wenn die Tabelle da nach wie vor was anderes sagt.
Aber die Qualität verbessert sich.

Gegen Stoke gab es am 28.12. sogar den ersten Auswärtssieg seit 1 1/2 Jahren - im schwer zu bespielenden Britannia gewann man dank zweier Tore von Chris Baird mit 2-0. An der White Hart Lane verlor man dann das erste Spiel des neuen Jahres 2011 mit 0-1. Nach Meinung der Fürheiten hatten die Cottagers mindestens einen Punkt verdient.
Kick it like Bairdinho!
 Womit wir auch schon beim Thema wären, dem Thema, das ich hier schon seit Wochen anspreche: Neue Spieler. Es mag euch mittlerweile zu den Ohren rauskommen, aber darin liegt unser Hauptproblem. Chancenverwertung und druckvolles Spiel gehen uns derzeit etwas ab. Da fehlen streckenweise die Ideen.

Der vorher schon mehrfach thematisierte David Bentley wird Tottenham übrigens verlassen, weil die sich Beckham ausgeliehen haben. Aktuell sind allerdings andere Vereine Favoriten für eine Verpflichtung des 26-jährigen Mittelfeldspielers, unter anderem Newcastle und Aston Villa.

Wäre toll, wenn wir da noch eingreifen könnten - ebenso wie bei meinem All-Time-Favoriten Jamie O'Hara, auch von den Spurs. Glaube jedoch ehrlich gesagt nicht, dass 'Arry Redknapp uns einen (oder sogar zwei) Spieler verkauft.

Im Gespräch war zuletzt auch Steve Morison vom FC Millwall, der in der laufenden Saison bereits 9 Tore in der zweiten englischen Liga erzielte, dazu 2 im Carling Cup. Der 27-jährige Stürmer soll knapp 3 Millionen kosten. Auch Nottingham Forest ist an ihm interessiert. Laut Millwall-Fans ein guter Spieler. Vor ein paar Jahren noch non-League-Fußball gespielt, recht physischer Spieler, 1,88m groß - ein Mann, der weiß, wo er zu stehen hat. Vielleicht geht da ja was.

Bald in der PL? Millwalls Steve Morison

Weitere Namen im Topf sind (wieder mal) (C)roque Santa Cruz, Christopher Samba, Mounir El Hamdaoui von Ajax Amsterdam und Demba Ba von der TSG Hoffenheim, auch wenn da auch West Ham United dran ist..

Jetzt kommen nur matches, die wir gewinnen müssen, um die Klasse halten zu können. Viele Heimspiele, hoffentlich kriegen wir optimale Punktzahlen.

Decision Days,
Mr Fulham

Freitag, 24. September 2010

Ein turbulenter Start....

Fulham-Fans bleibt traditionell wenig erspart.
So ist es eigentlich wenig überraschend, dass auch diese Saison bisher eine emotionale Achterbahn ist.

Die gute Nachricht vornweg: Das Team von Mark Hughes ist noch ungeschlagen. Als einziges Team außerhalb der Top3, sprich Chelsea, ManUtd und Arsenal. Während das Team unserer ehemaligen Koryphäe Roy Hodgson, Liverpool, in der absoluten Versenkung zu verschwinden droht, lässt Hughes das Team wesentlich offensiver und spielfreudiger agieren. So schaffte man Unentschieden gegen Manchester United (ein unglaubliches 2-2 mit einem gehaltenen Elfmeter von Stockdale beim Stand von 1-2 in der 84. Minute und einem anschließenden Kopfballtor von "Mount Brede" Hangeland), gegen Blackburn (Dempsey schädelte ein), gegen Bolton und gegen Blackpool (Zamora und Etuhu) und sogar einen Sieg gegen die Wolverhampton Wanderers durch zwei Tore von Neuerwerbung Mousa Dembele. Diesen Sieg bezahlte man jedoch teuer, denn Sturmtank Zamora fällt nach einem harten Einsteigen von Wolves-Captain Karl Henry knapp 4 Monate aus - er brach sich das Bein knapp über dem Knöchel.
Und das genau 24 Stunden nach der vollendeten Vertragsverlängerung - es sollte sein Tag werden, mit einem Tor wollte er die Verlängerung gebührend feiern, er war grade von einer leichten Verletzung genesen - Pustekuchen. Nach dem Tackling von Henry heißt es nun erstmal Reha statt Torejagd. Ein schwerer Rückschlag für Zamora, denn er hatte sich grade erst in die englische Nationalmannschaft gespielt - und überhaupt: Er war in der Form seines Lebens. Grade das erste Tor der noch jungen Saison gegen Blackpool eingewuchtet, grade den ersten Einsatz für die Three Lions absolviert. Und nun das. Doch im Lazarett hat er ja prominente Gesellschaft: Auch Phillipe Senderos plant ja sein Comeback (kann man das überhaupt Comeback nennen?!) für Januar/Februar.
Verletzt hat sich auch Mousa Dembele, auf dem nach der Verletzung von Zamora und den langwirigen Pausen der beiden anderen Stürmer Andy Johnson (der am Montag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen wird) und Diomansy Kamara (sogar morgen wieder dabei); dies geschah bei einem rüden Einsteigen von Stoke's Andy Wilkinson in der Nachspielzeit des Carling Cup-Matches im Britannia Stadium (0-2).
Ein völlig - das derbe Vokabular sei mir da gestattet - hirnloses und unverständliches Einsteigen, dass Dembele für 2-3 Wochen vom Spielbetrieb ausschließt und Hughes so erboste, dass der abschließende Handschlag mit Stoke-Manager Pulis mehr als frostig ausfiel.

 Überhaupt Hughes. Der Typ gefällt mir wirklich sehr. Lässt im Gegensatz zu seinem Vorgänger wirklich offensiv spielen; klar bringt uns das viele Verletzungen, doch noch mehr Sympathien und langfristig auch Punkte. Seine Art ist klasse: Er zeigt sich gereift, souverän, überaus fair und diplomatisch, strahlt aber trotzdem einen unglaublichen Ehrgeiz aus und hat defintiv eine positive Aura. Auch der backroom-staff wirkt (aus dem was man so hört und liest) überaus kompetent und ausgewogen. Es freut mich zunehmend, dass man da so einen guten Fang getätigt hat, obwohl ich ja zugeben muss (da muss ich mich doch glatt selbstbeweihräuchern!), dass Sparky von Anfang an meine Wunschlösung war.

Seine Einkäufe zünden auch alle: Dembele strahlt aus allen Poren eine unglaubliche Qualität aus, er ist im positivsten Sinne ballverliebt und weiß immer etwas mit der Kugel anzufangen. Die Tore gegen die Wolves werden nur der Anfang sein, auch wenn er dank Wilkinson erstmal für ne gewisse Zeit ausfällt.

Salcido hat zwar erst zweimal gespielt, aber bereits vollends überzeugt; er ist meiner Meinung nach genau das, was ich bereits im Vorfeld vermutet hatte - ein klares upgrade zu Konchesky, der aktuell bei den Scousern sauber baden geht und komplett überfordert ist. Sehr gute Entscheidung von Hughes, exzellenter Deal. Er wird noch besser, wenn man überlegt, dass Kacaniklic und vor allem Dalla Valle da auch noch integriert sind. Letzterer hat sogar schon für Billy McKinlay's Reserve getroffen (passenderweise gegen Chelsea!) und machte eine gute Figur.

Gespannt darf man sein, wie sich Rafik Halliche schlägt. Der hat bisher nur 6 Minütchen im Carling Cup gespielt, dürfte Aaron Hughes und Brede Hangeland dennoch gut pushen im Training.

Nicht minder interessiert schaue ich derzeit auf Andy Johnson und Diomansy Kamara. Die beiden werden, sollten sie einigermaßen konstant dabei bleiben, echte Verstärkungen, da bin ich sicher. Zudem sind sie aufgrund ihrer langen Fehlzeiten de facto Neuzugänge für das Team.

Morgen geht's zuhause gegen Everton. Drei Punkte wären schön, auch mit der dünnen Personaldecke. Mal schauen, ob Joe Kamara schon dabei ist.

Edit: Oh Gott, hab ich doch glatt die Vertragsverlängerungen vergessen!

  • Dickson Etuhu - 2014
  • Bobby Zamora - 2014
  • Chris Baird - 2013

Ein darüber sehr erfreuter
Mr Fulham