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Samstag, 18. August 2012

League Leaders - Did you see that, Clint?

Ja, das stimmt so.

Das erste Match der neuen Saison stand am heutigen Samstag gegen Norwich City an - und die Mannschaft zeigte sich auf den Punkt fit. Mit 5-0 fegten die Jungs von Martin Jol die überforderten Canaries vom Platz und dürfen sich jetzt, gemeinsam mit Swansea, die QPR an der Loftus Road ebenfalls mit fünf Toren deklassierten, Spitzenreiter nennen.

Ein Auftakt nach Maß für die Mannschaft, die ohne Starspieler Clint Dempsey auskommen musste. Für den US-Boy stehen die Zeichen auf Abschied, das gab Jol am gestrigen Freitag bekannt. Man werde ihn verkaufen, weil Dempsey das so wolle.

Die Klublegende hatte die letzten Wochen nicht mit der Mannschaft trainiert und ein Transfer zu Liverpool schien schon ausgemacht, doch Jol sagte: 'Wir haben kein Angebot erhalten.'
Die ganze Situation sei 'peinlich', so der Holländer weiter.

Wenn es kein Gebot mehr gebe, werde Dempsey bleiben, sonst werde man ihn verkaufen. Aber über den Tisch wird man sich nicht ziehen lassen. Das wurde bei der PK mehr als deutlich.

Das Tischtuch ist jedoch zerschnitten, das wurde spätestens klar, als Dempsey auf Twitter nachlegte. 'There are two sides of the story' und 'the truth will come out soon'.

Man wird sehen, was da noch passiert. Man soll Dempsey jedenfalls eine Geldstrafe aufgebrummt haben.

Doch zurück zu erfreulichen Dingen. Nach einem eher mauen Start in die Partie kam Fulham immer besser auf Touren, und John Arne Riise sowie Mladen Petric vergaben vor der 20. Minute erste gute Chancen.

Doch es war Oldie Damien Duff, der den Torreigen eröffnete. Nach 24 Minuten nahm er einen Steilpass von Riise geschickt mit und schob ein - 1-0 für die Whites.

Noch vor der Pause legten die Cottagers nach - 2-0 hieß es in Minute 41. Nach Ecke Duff war es der Neuzugang Mladen Petric, der bei seinem Debüt per Kopf einnetzte. Der Kuchen war also schon vor der Halbzeit de facto gegessen, denn Norwich fand überhaupt nicht statt.

Doing The Double - Mladen Petric (l.) mit Mahamadou Diarra


Daran änderte sich auch nach dem Seitenwechsel nichts - Fulham spielte souverän seinen Stiefel runter, das ganze Team war äußerst motiviert. Vor allem Bryan Ruiz und Petric waren jedoch omnipräsent und setzten die Spieler aus East Anglia immer wieder unter Druck. Und so war es eine Kombination der beiden Offensivspieler, die das 3-0 markierte - wieder war es Mladen Petric, der traf. Der ehemalige Hamburger mit einem saustarken Debüt, denn kaum 10 Minuten später war er wieder involviert.

Ein toller Spielzug über Moussa Dembele und ebenjenem Petric wurde von Youngster Alex Kacaniklic vollendet. Was für eine Woche für den jungen Schweden. Geburtstag am 13., erstes Länderspiel für sein Land am 15., erstes Premier League-Tor am 18. - einfach nur Wow.

Doch damit war noch nicht Schluss - Petric wurde unmittelbar nach dem Tor ausgewechselt, unter stehenden Ovationen von 25,602 Menschen im beinahe vollen Craven Cottage. Läppische 98 Menschen haben gefehlt.

Es kam der zweite offensive Neuzugang, und auch Hugo Rodallega wusste später noch zu überzeugen. Auch kamen Pajtim Kasami für Damien Duff (auch Kasami machte ein starkes Spiel) und Steve Sidwell für den wie aufgedreht spielenden Bryan Ruiz - kein Wunder, der Mann feierte heute schließlich seinen 27. Geburtstag.

Der Schlusspunkt, das i-Tüpfelchen, das 5-0 für die Cottagers besorgte schließlich der fünf Minuten vorher eingewechselte Steve Sidwell. Ein Tor bei seiner Rückkehr nach einer langwierigen Verletzung, die ihn fast ein halbes Jahr aus der Bahn warf. Nach einer Ecke fand der mit aufgerückte Kapitän Brede Hangeland Hugo Rodallega, der im Strafraum zu Fall gebracht wurde.


Die Frage, wer den Elfmeter wohl treten würde, war schnell geklärt. Danny Murphy war weg, auch sein Ersatzmann Dempsey nicht dabei. Egal, sagte sich Sidwell, der einzige englische Spieler, der für Fulham heute aufgelaufen war, nahm sich den Ball und drosch ihn in die Maschen.


5-0, nicht übel.

In diesem Sinne -
Spitzenreiter Spitzenreiter Hey Hey Hey!
Mr Fulham

Dienstag, 7. August 2012

The Wasted Days are History

Heute mal eine Zeile von Ian Brown, dem kreativen Kopf der Stone Roses.
Denn jetzt geht es Schlag auf Schlag. Das Transferfenster hat die Halbzeit überschritten, es geht in die heiße Phase.

Und bei Fulham geht es rund. Nach Andrew Johnson, Orlando Sa, Danny Murphy und Pavel Pogrebnyak haben im Laufe der vergangenen Tage noch weitere Spieler den Verein verlassen. Marcel Gecov verlässt den Verein nach nur einem Jahr wieder, nach nur zwei Premier League-Spielen. Der inzwischen 24-jährige Tscheche konnte sich nicht durchsetzen und geht nun für knapp 800.000€ zum KAA Gent nach Belgien.

Diese Woche nun kamen noch zwei Abgänge dazu. Zum einen hat Bjorn Helge Riise endlich einen neuen Verein gefunden. Der Norweger geht zurück in die Heimat zu seinem Ex-Verein Lillestrom.

Man Mountain - Dickson Etuhu
Zum anderen verlässt uns nach vier Jahren Dickson Etuhu. Der geht für knapp 2 Millionen € zu Danny Murphy nach Blackburn. Etuhu, inzwischen auch schon 30, war Stammspieler unter Hodgson und über weite Strecken auch unter Mark Hughes. Meistens im Gespann mit ebenjenem Danny Murphy, den er stets wie ein Bodyguard vor den Angriffen gegnerischer Mittelfeldspieler abgeschirmt hatte.

In dieser Rolle war er auch einer der Protagonisten der erfolgreichen Europa League-Saison, als man nur knapp im Finale gegen Atlético Madrid verlor. Etuhu erzielte den wichtigen Auswärtstreffer im Achtelfinal-Hinspiel gegen Juventus Turin (3-1), der eine Woche später das grandiose 4-1 überhaupt erst ermöglichte.

In der Folge fand sich Etuhu jedoch zunehmend auf der Ersatzbank wieder. Mark Hughes und insbesondere Martin Jol setzen mehr auf Spielgestaltung denn -zerstörung, und da passt der gigantische Nigerianer mit dem Bodybuilder-Körper nicht wirklich rein. Denn fußballerisch war das zu oft zu wenig vom in Nunhead, Greater London aufgewachsenen Defensivspezialisten - sodass er erst von Moussa Dembele, dann vom agilen und erfahrenen Mahamadou Diarra verdrängt wurde.

Jedoch muss man ihm hoch anrechnen, dass er stets versucht hat, diesen Platz wieder zu erobern. Er ist ein Kämpfer, und ich bin mir sicher, dass er mit Ol' Danny im Championship ordentlich aufräumen wird.

Danke für alles, Dickson!





Ein Wort noch zu Neuzugang Mladen Petric - der Mann ballert derzeit alles weg. 5 Testspiele hat er absolviert und dabei 5 Tore erzielt, eines schöner als das andere.

Vor wenigen Tagen ging es in Nizza gegen OGC - hier die Highlights vom komfortablen 0-4-Sieg. Tore durch Petric (Was für eine Bude!), Kacaniklic, Diarra und dem jungen Portugiesen Mesca.

http://www.ogcnice.com/actualite/newstv.php?clef=8214

In diesem Sinne,
The Wasted Days are History /
The Future is a Mystery

Mr Fulham

Donnerstag, 12. Juli 2012

The Swing of the Silly Season

Seit zwei Wochen ist das Transferfenster nun offiziell auf. Die Vereine sind am Handeln, versuchen, nicht mehr benötigte Spieler abzugeben und neue Akteure zu verpflichten.

Bei Fulham plant Martin Jol einen Umbruch. Die Altstars Danny Murphy und Andrew Johnson, der Russe Pavel Pogrebnyak sowie der Ersatzsspieler Orlando Sá haben den Verein verlassen, Mittelfeldmann Bjorn Helge Riise könnte Fulham ebenfalls verlassen - Tromso interessiert sich für den Norweger.

Zudem ist die Zukunft der beiden Stars Moussa Dembele (24) und Clint Dempsey (29) ungewiss. Die Verträge beider Spieler laufen aus, was dazu führt, dass die Ablösesummen für die beiden nicht mehr allzu hoch ausfallen werden. Zudem wittern beide ihre Chance, endlich bei einem großen Klub unterzukommen.

Der US-Amerikaner Dempsey wird den Verein wohl ziemlich sicher verlassen, Arsenal und Liverpool sollen interessiert sein. Dempsey hat oft beteuert, dass es der Traum eines jeden Spielers ist, irgendwann in der Champions League zu spielen. Doch dazu müsste ein Vereinswechsel her.

Staying Or Leaving? - Dembele (l.) und Dempsey

Auch der jüngere Dembele möchte da mal hin. Schon bei seinem Transfer zu Fulham machte er daraus keinen Hehl. Fulham sei nur eine Zwischenstation. Deswegen auch nur die relativ kurze Vertragslaufzeit von drei Jahren. Potentielle Käufer sollten nicht abgeschreckt werden.

Eine geplante Vertragsverlängerung ließen beide Spieler bis dato platzen. Die Zeichen stehen auf Abschied.

Das bringt gewisse Probleme mit sich, vor allem für die Zeit, bis die beiden weg sind. Man kann nicht sofort in die Vollen gehen, weil sie noch da sind. Und wenn sie erst weg sind, steigt der Druck auf Martin Jol und Alistair Mackintosh von Tag zu Tag, Ersatz zu finden.

Das imponiert mir an deutschen Vereinen immer so - die gradezu schwäbische Gründlichkeit, mit der Kaderplanung betrieben wird. Beispiel Gladbach: Bei Reus und Neustädter, selbst bei Dante, war schnell klar, dass die nicht bleiben werden. Also hat man Deals gemacht und hat so unheimlichen Zeitgewinn verbucht - und so früh Ersatz beschaffen können, zumindest für Neustädter.

Bei Fulham sieht es so aus, als würde sich die Planung bis zum Deadline Day am 31. August hinziehen. Da läuft die Saison schon zwei Wochen, und selbst dann ist man nicht davor gefeiht, die beiden Topstars noch zu verlieren. Klar, je später im Transferfenster, desto höher wird die Ablöse, aber desto weniger wird eben auch die Zeit, um noch adäquat zu reagieren.
Im Januar konnte man das gut beobachten: Bobby Zamora verließ den Klub am letzten Tag, die Verhandlungen mit dem Ersatz, Lucas Barrios, scheiterten am Berater des Paraguayos. Und so musste man auf Pogrebnyak zurückgreifen. Das Risiko, in das man da gegangen ist, hat sich am Ende ausgezahlt, Pogrebnyak erzielte 6 Tore.
Und doch: Das hätte arg nach hinten losgehen können.

Trotz des Damoklesschwertes, was in Person der beiden 'Dems' noch über Jol/AliMac hängt, scheint die Tendenz da zu sein, früh im Sommer gewisse Weichen zu stellen: So hat man in den ersten zwei Wochen des Fensters schon drei neue Spieler verpflichtet - der im letzten Post schon angesprochene Mladen Petric, der ehemalige Wolfsburger Defensivallrounder Sascha Riether sowie - heute - der kolumbianische Stürmer Hugo Rodallega.
Die Stürmer kommen ablösefrei, Riether wird vom 1. FC Köln vorerst nur ausgeliehen.

Grade deshalb sind es gute Deals - auch wenn die Tatsache, dass alle drei quasi für lau kommen, schon Bedenken auslöst - hat man kein Geld zur Verfügung oder wird man die Mittel auf ein, zwei, vielleicht drei Topzugänge bündeln?

Die Frage bleibt offen, aber vorerst kann man sagen, dass das Fenster durchaus erfolgreich verlaufen ist.

Zu den einzelnen Spielern -

Mladen Petric

Petric (31) ist ein kroatischer Stürmer, der sein gesamtes Fußballerleben im deutschsprachigen Raum absolviert hat. Er fing an in der Schweiz (wo er seit seiner Kindheit lebte) beim FC Neuendorf und verbrachte seine ganz Jugend beim FC Baden. Über weitere Stationen in der Schweiz folgte 2007 schließlich der Wechsel nach Deutschland, zu Borussia Dortmund. Dort schoss er in einer Saison 13 Tore in 29 Spielen, und traf im DFB-Pokalfinale, das die Dortmunder erst in der Verlängerung gegen den FC Bayern verloren.
Nach Abschluss der Saison wechselte Petric im Tausch gegen Mohamed Zidan zum Hamburger SV (der damals vom jetzigen Fulham-Manager Martin Jol trainiert wurde), wo er nach und nach zum Kultstar avancierte und mit seinem ihm eigenen Torjubel (bei dem er wie der Liebesgott Amor einen Pfeil in die Zuschauermenge schießt) die Herzen der Hansestadt im Sturm eroberte (meine lyrischen Fähigkeiten werden echt unterschätzt, Anm. d. Red.).
Bei den Rothosen bleib er bis zum Ende der vergangenen Saison, als er wegen des mannschaftsinternen Umbauprogrammes keinen neuen Vertrag erhielt. Nach dem letzten Heimspiel für den HSV (einem 0-0 gegen Mainz) flossen Tränen beim Kroaten.
Mladen Petric (Foto: Fulhamfc.com)

Fulham-Fans ist Petric sicherlich vor allem durch sein atemberaubendes Freistosstor im Craven Cottage in Erinnerung, als er nach einem 0-0 in Hamburg im Europa League-Halbfinale das zwischenzeitliche 0-1 für den HSV erzielte (natürlich gewann Fulham am Ende noch spektakulär mit 2-1).

Martin Jol erinnerte sich also an seinen alten Schützling aus gemeinsamen Hamburger Tagen und brachte ihn nach London. Bei Fulham unterzeichnete Petric am 28.06.2012 einen Einjahresvertrag.

Er sagte: "Ich mag die Premier League und es war immer ein Wunsch von mir, mal in der Liga zu spielen. Ich habe vor zwei Jahren mit Hamburg gegen den Klub gespielt. Es war sehr schön, im Craven Cottage zu spielen mit der wundervollen Kulisse, und ich habe mich mit allen Offiziellen des Vereins, die ich seither getroffen habe, sehr gut verstanden."



Sascha Riether


Die Leihe von Riether (29), die am 06.07.2012 bekanntgegeben wurde, macht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht so viel Sinn wie der Transfer von Petric. Denn weder auf der Rechtsverteidiger-Position (wo sich derzeit noch Kelly, Grygera und Baird tummeln) noch im defensiven Mittelfeld (Diarra, Sidwell, Etuhu, Gecov) besteht akuter Bedarf.
Dennoch ist es natürlich immer schön, einen so erfahrenen und konstanten Defensivspieler wie Riether im Verein zu wissen.
Er spielte, im breisgauischen Lahr geboren, seit 1998 für den SC Freiburg, bei dem er 2002 auch seinen Durchbruch schaffte - damals spielten die Breisgauer noch in Liga Zwei, waren aber damals schon für ihre ausgezeichnete Jugendarbeit bekannt.
2007 folgte der Wechsel zum aufstrebenden VfL Wolfsburg, mit dem er 2009 sogar Deutscher Meister wurde. Er war in dieser Saison einer der Leistungsträger auf der rechten Verteidigerposition und spielte sich sogar in die deutsche Nationalmannschaft, für die er zweimal auflief.
Sascha Riether (Foto: Fulhamfc.com)

Auch er ist Fulham-Fans aus der Europa League bekannt, als die Cottagers 2010 im Viertelfinale die Wolfsburger ausschalten konnten.

2011 wechselte er zum 1. FC Köln, und obwohl die Geißböcke am Saisonende abstiegen und er auf der eher ungewohnten Position im defensiven Mittelfeld eingesetzt wurde, war Riether eine der wenigen Konstanten in einer schwierigen Saison.

Dies hat offenbar auch Martin Jol erkannt, denn er lieh Riether für ein Jahr von Köln aus. Außerdem wurde eine Kaufoption vereinbart.

Riether sagte: "Ich bin sehr zufrieden, dass ich jetzt unterschrieben habe. Es fühlt sich an, als hätte ich eine lange Pause vom Fußball gehabt. Für mich ist es eine neue Herausforderung in einem neuen Land. Fulham ist ein guter Klub, mit einer langen Tradition und ich bin froh, hier zu sein. Ich habe hier einmal mit dem VfL Wolfsburg gespielt und ich erinnere mich, dass das Craven Cottage ein tolles Stadion mit tollen Fans ist. Ich hoffe, ich werde hier eine tolle Saison haben."


Hugo Rodallega

Vor wenigen Stunden wurde vom Verein auch die dritte Verpflichtung des Sommers bekanntgegeben: Der Kolumbianer Hugo Rodallega (26) kommt ablösefrei von Wigan Athletic und unterschreibt einen Vertrag bis 2015.
Rodallega ist Fulham-Fans vor allem durch sein Tor im DW Stadium bekannt, als er das zwischenzeitliche 1-0 für Wigan gegen die Cottagers erzielte. Am Ende ging das Spiel 1-1 aus.

Hugo Rodallega (Foto: Fulhamfc.com)
Rodallega begann seine Karriere in Kolumbien und spielte von 2004 bis 2006 für Deportes Quidío und Deportivo Cali in der ersten kolumbianischen Liga. Mit guten Leistungen erregte der Nationalspieler das Interesse ausländischer Klubs, und 2006 folgte der Wechsel zum CF Monterrey nach Mexiko. Bei  den Rayados schaffte er es jedoch nicht an seine Form anzuknüpfen und er wechselte zu Necaxa. Bei den Rayos wiederrum wusste Rodallega zu überzeugen. Eineinhalb Jahre später, im Januar 2009, folgte der Wechsel zu Wigan Athletic in die englische Premier League. Dort wurde er zum umjubelten Topstar und ist bis heute Wigans Rekordtorschütze in der ersten Liga (mit 24 Toren).

In der letzten Saison jedoch strauchelte der Kolumbianer merklich, startete nur 11 Spiele und kam in 12 Einsätzen von der Bank. Es ist Fulhams Glück, denn sonst wäre 'Rodagol' vermutlich bei einem echten Topklub gelandet. So ist es 'nur' Fulham geworden.

Ich denke, wir können uns umso mehr auf ihn freuen, auch wegen seiner Vielseitigkeit: Rodallega kann neben der klassischen Mittelstürmerposition auch auf den Flügeln spielen, beispielsweise in einem 4-3-3.

Er sagte heute: "Ich freue mich wahnsinnig, dass bei Fulham unterschrieben habe. Ich wollte in England bleiben und ich bin froh, dass mir Fulham diese Möglichkeit geboten hat. Ich möchte mich auch noch bei den Mitarbeitern und Fans von Wigan Athletic für wundervolle dreieinhalb Jahre bedanken."

Morgen übrigens der Beginn einer kurzen pre-season Tour durch Deutschland, man spielt am 15.07. in Grimma gegen den dänischen Klub Koge, am 18.07. im Bruno-Plache Stadion in Leipzig gegen den Traditionsverein Lokomotive Leipzig sowie am 21.07. in Weingarten gegen Kaiserslautern.



Weitere Abgänge oder neue Spieler werde ich hier natürlich analysieren.

In diesem Sinne,
Mr Fulham

PS: Wie zu erwarten war, hat Co-Trainer und Fulham-Legende Ray Lewington den Verein verlassen. Er unterschreibt beim englische Fußballbund (FA) einen Vierjahresvertrag und wird damit Co-Trainer von Roy Hodgson.

Good Luck, Ray!

PPS: Der Schweizer Pajtim Kasami wird seine Nation übrigens bei den Olympischen Spielen von London vertreten und ist somit der einzige Fulham-Spieler, der das tut. Ich wünsche ihn alles erdenklich Gute. Genieße die Atmosphäre.

Go for Gold, Pajtim!

Donnerstag, 28. Juni 2012

Transformation Has Begun

So heißt ein Lied vom britischen Singer/Songwriter David Gray. Und es scheint auf die Transferperiode zu passen, die derzeit von Fulham-Trainer Martin Jol überwacht wird.

Derzeit stehen die Abgänge auf der Agenda. So wechselt beispielsweise Stürmer Andy Johnson (31) zu den Queens Park Rangers, wo er demnächst unter Ex-Fulham-Manager Mark Hughes mit Kumpel und Ex-Fulham-Stürmer Bobby Zamora (31) zusammenspielen wird.
Pavel Pogrebnyak (28), erst im Januar 2012 als Ersatz für Zamora von Stuttgart verpflichtet, wechselt ablösefrei zum Aufsteiger aus Reading.

Gone - AJ und The Pog (v.l.)
Beide sind ersetzbar. Pogrebnyak hat zwar mit 6 Toren aus 12 Spielen eine gute Quote, baute aber zum Ende hin wirklich stark ab und konnte die Form aus dem Wolverhampton-Spiel, wo er einen hat-trick erzielte und die Abwehr des Absteigers schwindelig spielte, nicht mehr wiederholen.
Und auch der kleine AJ konnte aufgrund von vielen, teils langwierigen Verletzungen nicht an seine große Zeit bei Crystal Palace anknüpfen und schoss in vier Jahren bei Fulham lediglich 13 Ligatore für die Cottagers.

In der vergangenen Woche allerdings wurde ein weiterer ablösefreier Abgang publik, und der schmerzt gewaltig. Kapitän und Aushängeschild Danny Murphy (35) verlässt den Verein und heuert in der zweiten Liga bei Absteiger Blackburn an.
Damit endet eine der längsten Fulham-Karrieren. Murphy, von den Fans liebevoll 'Papa Smurf' (Papa Schlumpf) genannt, wurde im Sommer 2007 am letzten Tag des Transferfensters vom damaligen Manager Lawrie Sanchez von den Tottenham Hotspurs gekauft, wo er in einem Jahr lediglich 22 Einsätze bestritten hatte.
Das erste halbe Jahr lief für Murphy und seinen ebenfalls im Sommer geholten Kollegen im zentralen Mittelfeld, Steven Davis, schwierig. Sanchez' Stil war verwirrend für die Spieler, er hatte keine klare Taktik, das Team stürzte ab und auch Murphy hatte große Schwierigkeiten im Zentrum Struktur zu schaffen.

Für viele Fulham-Fan war der damals grade 30-jährige schon 'past it' - er hatte seine besten Zeiten gesehen, so die gängige Meinung. Und man kann das nachvollziehen.

Daniel Ben Murphy stammt aus der Jugend von Crewe Alexandra, Cheshire. Dort wuchs er unter den wachsamen Augen des alten Trainerfuches Dario Gradi zu einem der größten Mittelfeldtalente Englands heran.
Es folgte im Alter von 20 Jahren der Wechsel zum großen FC Liverpool, bei dem zu dieser Zeit Stars wie der junge Robbie Fowler, Jamie Redknapp, Steve McManaman oder das 18-jährige Wunderkind Michael Owen aktiv waren.
Der großen Konkurrenz war Murphy anfangs nicht gewachsen, und so wurde er 1998 zurück zu Crewe verliehen. Doch 1999 kehrte er zurück, und in den folgenden fünf Jahren sollte er Stammspieler der Reds sein und eine berüchtigte Achse mit Gerrard, Jamie Carragher und Michael Owen bilden.

Old Days - Danny Murphy (r.) mit Steven Gerrard

In dieser Zeit entwickelte Murphy sich überdies zum personifizierten Schreckgespenst von Manchester United, indem er in drei von vier Spielzeiten in den  Jahren 2000 bis 2004 jeweils den 1-0-Siegtreffer für Liverpool im Old Trafford erzielte.

In seine erfolgreiche Zeit bei den Reds (ein FA Cup-Sieg, zwei League Cup-Erfolge, jeweils ein UEFA-Cup, UEFA Supercup und Community Shield-Triumph) fielen auch seine insgesamt 9 Länderspiele für die Three Lions. Viel zu wenig, murren heute noch Bewunderer.

2004 folgte dann der Wechsel zu Charlton, wo er zumeist glücklos agierte, 2006 ging er zu Tottenham, ein Jahr später wiederum zu Fulham.

Also, bei jemandem, der schon alles erlebt hatte im Fußballgeschäft, konnte man schon nachvollziehen, dass er 'past it' wäre. Doch mit dem Rauswurf von Lawrie Sanchez und der darauf folgenden Ernennung von Roy Hodgson wendete sich das Schicksal für Danny Murphy.
Hodgsons klare Struktur sorgte für einen Umschwung bei Fulham, die Mannschaft schaffte den Klassenerhalt, den 'great escape'. Murphy war entscheidend daran beteiligt, mit einem verwandelten Elfmeter im Schicksalsspiel gegen Manchester City (3-2 Auswärtssieg) und dem Siegtreffer gegen Portsmouth im Fratton Park - ein seltenen Kopfballtor des kleinen Mittelfelddirigenten.
Nach dem Abgang von Kapitän Brian McBride zögerte Hodgson nicht und machte Murphy zu McBrides Nachfolger.
Gone - Danny Murphy

Dies blieb er für die kommenden vier Jahre. Er war ständig präsent und ging stets voran, wie es von einem Skipper erwartet wird. So schafften die Whites unter seiner Führung drei Top Ten-Finishes und etablierten sich als Premier League-Team. Sein größter Erfolg im Fulham-Dress bleibt wohl trotz dieser nicht von der Hand zu weisenden Taten der Einzug mit Fulham in das Europa League-Finale. Dies ging zwar verloren, dennoch bleibt es als der vielleicht größte Triumph in der Geschichte der Cottagers.

Murphy selbst gilt als größter Kapitän seit Johnny Haynes. Es wird schwer sein, ihn zu ersetzen. Gar nicht mal fußballerisch, sondern als Typ, als Leitwolf, als Führungspersönlichkeit.

Das wird eine Lücke reißen, auch wenn es sicher richtig ist, den jetzt 35-Jährigen zu ersetzen.

Farewell Danny, mach's gut.


Signing? Mladen Petric
Was die Zugänge betrifft, so gibt es heute offenbar einen kleineren Durchbruch zu vermelden. Der ablösefreie Noch-HSV-Stürmer Mladen Petric (31) soll heute nach Durchlaufen der sportärztlichen Untersuchungen einen Ein-Jahres-Vertrag unterschreiben.

Er weiß übrigens, wie man im Cottage trifft - hat er doch im Halbfinale der Europa League 2010 das zwischenzeitliche 0-1 für den HSV erzielt.

Denke, dass man mit dem Transfer definitiv nichts falsch machen würde.


In diesem Sinne,
Mr Fulham