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Donnerstag, 28. Juni 2012

Transformation Has Begun

So heißt ein Lied vom britischen Singer/Songwriter David Gray. Und es scheint auf die Transferperiode zu passen, die derzeit von Fulham-Trainer Martin Jol überwacht wird.

Derzeit stehen die Abgänge auf der Agenda. So wechselt beispielsweise Stürmer Andy Johnson (31) zu den Queens Park Rangers, wo er demnächst unter Ex-Fulham-Manager Mark Hughes mit Kumpel und Ex-Fulham-Stürmer Bobby Zamora (31) zusammenspielen wird.
Pavel Pogrebnyak (28), erst im Januar 2012 als Ersatz für Zamora von Stuttgart verpflichtet, wechselt ablösefrei zum Aufsteiger aus Reading.

Gone - AJ und The Pog (v.l.)
Beide sind ersetzbar. Pogrebnyak hat zwar mit 6 Toren aus 12 Spielen eine gute Quote, baute aber zum Ende hin wirklich stark ab und konnte die Form aus dem Wolverhampton-Spiel, wo er einen hat-trick erzielte und die Abwehr des Absteigers schwindelig spielte, nicht mehr wiederholen.
Und auch der kleine AJ konnte aufgrund von vielen, teils langwierigen Verletzungen nicht an seine große Zeit bei Crystal Palace anknüpfen und schoss in vier Jahren bei Fulham lediglich 13 Ligatore für die Cottagers.

In der vergangenen Woche allerdings wurde ein weiterer ablösefreier Abgang publik, und der schmerzt gewaltig. Kapitän und Aushängeschild Danny Murphy (35) verlässt den Verein und heuert in der zweiten Liga bei Absteiger Blackburn an.
Damit endet eine der längsten Fulham-Karrieren. Murphy, von den Fans liebevoll 'Papa Smurf' (Papa Schlumpf) genannt, wurde im Sommer 2007 am letzten Tag des Transferfensters vom damaligen Manager Lawrie Sanchez von den Tottenham Hotspurs gekauft, wo er in einem Jahr lediglich 22 Einsätze bestritten hatte.
Das erste halbe Jahr lief für Murphy und seinen ebenfalls im Sommer geholten Kollegen im zentralen Mittelfeld, Steven Davis, schwierig. Sanchez' Stil war verwirrend für die Spieler, er hatte keine klare Taktik, das Team stürzte ab und auch Murphy hatte große Schwierigkeiten im Zentrum Struktur zu schaffen.

Für viele Fulham-Fan war der damals grade 30-jährige schon 'past it' - er hatte seine besten Zeiten gesehen, so die gängige Meinung. Und man kann das nachvollziehen.

Daniel Ben Murphy stammt aus der Jugend von Crewe Alexandra, Cheshire. Dort wuchs er unter den wachsamen Augen des alten Trainerfuches Dario Gradi zu einem der größten Mittelfeldtalente Englands heran.
Es folgte im Alter von 20 Jahren der Wechsel zum großen FC Liverpool, bei dem zu dieser Zeit Stars wie der junge Robbie Fowler, Jamie Redknapp, Steve McManaman oder das 18-jährige Wunderkind Michael Owen aktiv waren.
Der großen Konkurrenz war Murphy anfangs nicht gewachsen, und so wurde er 1998 zurück zu Crewe verliehen. Doch 1999 kehrte er zurück, und in den folgenden fünf Jahren sollte er Stammspieler der Reds sein und eine berüchtigte Achse mit Gerrard, Jamie Carragher und Michael Owen bilden.

Old Days - Danny Murphy (r.) mit Steven Gerrard

In dieser Zeit entwickelte Murphy sich überdies zum personifizierten Schreckgespenst von Manchester United, indem er in drei von vier Spielzeiten in den  Jahren 2000 bis 2004 jeweils den 1-0-Siegtreffer für Liverpool im Old Trafford erzielte.

In seine erfolgreiche Zeit bei den Reds (ein FA Cup-Sieg, zwei League Cup-Erfolge, jeweils ein UEFA-Cup, UEFA Supercup und Community Shield-Triumph) fielen auch seine insgesamt 9 Länderspiele für die Three Lions. Viel zu wenig, murren heute noch Bewunderer.

2004 folgte dann der Wechsel zu Charlton, wo er zumeist glücklos agierte, 2006 ging er zu Tottenham, ein Jahr später wiederum zu Fulham.

Also, bei jemandem, der schon alles erlebt hatte im Fußballgeschäft, konnte man schon nachvollziehen, dass er 'past it' wäre. Doch mit dem Rauswurf von Lawrie Sanchez und der darauf folgenden Ernennung von Roy Hodgson wendete sich das Schicksal für Danny Murphy.
Hodgsons klare Struktur sorgte für einen Umschwung bei Fulham, die Mannschaft schaffte den Klassenerhalt, den 'great escape'. Murphy war entscheidend daran beteiligt, mit einem verwandelten Elfmeter im Schicksalsspiel gegen Manchester City (3-2 Auswärtssieg) und dem Siegtreffer gegen Portsmouth im Fratton Park - ein seltenen Kopfballtor des kleinen Mittelfelddirigenten.
Nach dem Abgang von Kapitän Brian McBride zögerte Hodgson nicht und machte Murphy zu McBrides Nachfolger.
Gone - Danny Murphy

Dies blieb er für die kommenden vier Jahre. Er war ständig präsent und ging stets voran, wie es von einem Skipper erwartet wird. So schafften die Whites unter seiner Führung drei Top Ten-Finishes und etablierten sich als Premier League-Team. Sein größter Erfolg im Fulham-Dress bleibt wohl trotz dieser nicht von der Hand zu weisenden Taten der Einzug mit Fulham in das Europa League-Finale. Dies ging zwar verloren, dennoch bleibt es als der vielleicht größte Triumph in der Geschichte der Cottagers.

Murphy selbst gilt als größter Kapitän seit Johnny Haynes. Es wird schwer sein, ihn zu ersetzen. Gar nicht mal fußballerisch, sondern als Typ, als Leitwolf, als Führungspersönlichkeit.

Das wird eine Lücke reißen, auch wenn es sicher richtig ist, den jetzt 35-Jährigen zu ersetzen.

Farewell Danny, mach's gut.


Signing? Mladen Petric
Was die Zugänge betrifft, so gibt es heute offenbar einen kleineren Durchbruch zu vermelden. Der ablösefreie Noch-HSV-Stürmer Mladen Petric (31) soll heute nach Durchlaufen der sportärztlichen Untersuchungen einen Ein-Jahres-Vertrag unterschreiben.

Er weiß übrigens, wie man im Cottage trifft - hat er doch im Halbfinale der Europa League 2010 das zwischenzeitliche 0-1 für den HSV erzielt.

Denke, dass man mit dem Transfer definitiv nichts falsch machen würde.


In diesem Sinne,
Mr Fulham

Montag, 19. März 2012

Das Bryan Ruiz Enigma

"Er ist kein Stürmer!"

Martin Jol ist sich sicher. Sein Gala-Einkauf Bryan Jafet Ruiz Gonzalez macht sich am besten im Mittelfeld.

Doch nach enttäuschenden ersten sieben Monaten beim FC Fulham fällt es schwer, noch an den Costa Ricaner zu glauben.

Fulham scheint nicht eben ein gutes Händchen zu haben, wenn es um Großinvestitionen geht: Steve Marlet, für den man 2001 fast 17 Millionen Euro ausgab, war der erste dieser Einkäufe. Ein Flop. Nur sieben Tore gab es vom hochdekorierten französischen Nationalspieler nach seinem Wechsel aus Lyon. In über 50 Spielen.

Der nächste big transfer war Diomansy Kamara. Auch der war, von einigen wichtigen Implusen abgesehen, ein Fehltransfer. Er kam 2007 für knap 10 Millionen von West Brom.
Auch Andy Johnson muss man wohl in diese Kategorie zählen, wenn man ihn an der hohen Erwartungshaltung misst. Aber es kam in über 85 Spielen auch nicht zu mehr als 13 Toren in der Premier League.
Sieben davon in seiner ersten Saison 2008/09, die an seinen 13 Millionen-Transfer von Everton anschloss. Eher enttäuschend.

Und jetzt scheint Bryan Ruiz sich da nahtlos einzureihen. Der ehemalige Eredivise-Topstar, der für 12 Millionen Euro aus Enschede kam, schoss bisher 2 Tore in 24 Spielen. Er wird von Jol, getreu seiner Aussage nahezu immer im Mittelfeld eingesetzt. Meistens auf seinem rechten Flügel.

Searching form - Bryan Ruiz

Wenn man sich die Statistiken anguckt, muss man das wohl als Fehler bezeichnen. Er ist einfach kein Flügelspieler.
Er ist am besten als hängende Spitze oder variablem zweitem Stürmer, wie die Statistiken in Holland beziehungsweise für die Costa Ricaner zeigen. Immer zusammen mit einer klassischen #9 und einem klasisschen Spielmacher. Meist auch einem klaren linken Flügelspieler.

So spielte er beispielweise in seiner ersten Saison bei Twente. Nominell ein 4-3-3 mit Blaie N'Kufo oder Luuk de Jong in der Sturmspitze und Kenneth Perez im Mittelfeld. Miroslav Stoch spielte auf dem linken Flügel. Ruiz spielte zwar wie bei Fulham auf rechts, jedoch in einer wesentlich freieren Rolle und ohne verbautes Zentrum. 24 Tore und neun Vorlagen waren die Folge. Das ist bei Fulham der Fall, da Dempsey, Pogrebnyak und vor allem Andy Johnson immer wieder in der Mitte sind.

Womit wir bei der Systemkritik sind. Ein 4-4-2, was von Jol derzeit präferiert wird, ist schlicht und einfach nicht mehr zeitgemäß, ganz besonders nicht gegen spielende Teams.
Gegen Mannschaften wie Stoke oder Wolverhampton kann man das gerne machen, aber wenn man dann gegen Teams wie Swansea City oder ManCity spielen soll, bekommt die Mannschaft Probleme.

Das Mittelfeld ist der entscheidende Ort. Mit einem Zweier-Zentrum kann man gegen drei zentrale Mittelfeldspieler nicht bestehen, vor allem, wenn sie so agil sind wie Britton, Allen und Sigurdsson heißen.

Da Swansea ebenso zwei pfeilschnelle Flügelspieler hat, Scott Sinclair und Wayne Routledge, wurde das Vierermittelfeld völlig auseinandergezogen, wie eine Ziehharmonika.
Wenn das Zweierzentrum dann noch gebildet wird aus einem eingerosteten Ex-Weltstar und einem eigentlichen offensiven Mittelfeldspieler, dann ist ein Desaster vorprogrammiert. Denn gegen Swansea setzte Jol erstmals auf Mahamadou Diarra und Moussa Dembele in der Mitte.

Da der defensivschwache Ruiz an Stelle von Damien Duff spielte, war Stephen Kelly gegen Sinclair völlig überfordert.
Darauf folgten 3 Gegentore. Und eine der schlechtesten Matches der Saison.

Und das nach zuletzt drei Siegen in Folge.

Eine Systemumstellung ist dringend erforderlich. Nur scheint Jol der einzige holländische Manager unter der Sonne zu sein, der lieber 4-4-2 als 4-3-3 spielt. Das hat er sogar bei Ajax gebracht.

Hoffen wir auf einen Gesinnungswandel und eine Abkehr von diesem gestrigen System. Auch Bryan Ruiz würde dies zweifellos helfen.


In diesem Sinne,
Mr Fulham

Dienstag, 24. Januar 2012

No Lopez oder A Game of Two Halves

...for Maxi.
Milan Deal - Maxi Lopez
Der Argentinier hat sich für Milan entschieden, Catania hat Fulhams Angebot abgelehnt. Damit geht die Stürmersuche in die nächste Runde. Man darf gespannt sein, wer es letztlich wird.

Am Wochenende stand derweil mal wieder die Premier League auf dem Programm. Zu Gast kamen die Überflieger von Newcastle United, die Überraschungsmannschaft der aktuellen Saison.
Bei beiden Mannschaften fehlte indes wichtiges Personal: Bei Fulham der Belgier Dembele, der im Übrigen in den letzten Wochen zwar nicht effektiver, aber dennoch spielbestimmender geworden ist, bei Newcastle die Afrikaner Ba, Cisse und Cheick Tiote, die defensive Dampfwalze der Magpies.
 Dafür spielten der von mir sehr geschätzte Leon Best, Shola Ameobi und der starke Danny Guthrie.
Dembeles Verlust wurde von Jol kompensiert, indem er Steve Sidwell in die Mannschaft zurückbeorderte.

Newcastle hatte zuvor drei Premier League-Siege in Folge zu verzeichnen. Und das nicht gegen Laufkundschaft, sondern unter anderem über den amtierenden Meister, Manchester United. Die Red Devils fegten sie im heimischen St. James's Park (ich verweigere mich hiermit gegen den neuen Namen Sportsdirect Arena!) sogar mit 3-0 vom Platz. Darauf folgte ein FA-Cup-Sieg gegen Blackburn sowie ein solides 1-0 über die seit kurzem von unserem ambitionierten Ex-Manager Mark Hughes trainierten Queens Park Rangers.

Fulham indes hatte grade krachend mit 1-3 gegen die Blackburn Rovers verloren, die zu allem Überfluss noch über 60 Minuten zu zehnt spielten.

Die Rollen waren also klar verteilt, und so verlief auch die erste Halbzeit. Fulham bot die vielleicht schlechteste Leistung seit dem Aufstieg vor fast 11 Jahren. Total katastrophal. Senderos erprobte, wie nah man einem Eigentor kommen kann, Hangeland bolzte völlig unnötig Klärungsversuche direkt in die Füße der starken Newcastle-Mittelfeldakteure Cabaye und Guthrie, Murphy kriegte keinen Fuß auf den Boden, Dempsey, Zamora waren de facto unsichtbar, während man bei Bryan Ruiz das "de facto" streichen kann. War er überhaupt da? Riise und Duff waren als einzige wirklich dabei und versuchten, ein bisschen Druck zu machen, scheiterten jedoch an der starken rechten Seite der Magpies mit RV Simpson und dem Flügelmann Ben Arfa, der bei Newcastle unerklärlicherweise nicht in die Startelf kommt. Auch sein Konterpart Gutierrez war sackstark auf der linken Offensivseite.
Der schon angesprochene Steve Sidwell schaffte es, die Wirkung der Schaltzentrale der Barcodes, also Cabaye und Guthrie, einigermaßen gering zu halten, doch als er den  Platz in der 37. Minute verlassen musste, war man komplett formlos und verunsichert unterwegs. Für ihn kam Andy Johnson. Der sollte zwar später noch wichtig werden, doch für's Erste sorgte AJs Einwechslung dafür, dass man die defensive Form vollends verlor.
Powerful - Danny Guthrie beim 1-0 für Newcastle
Denn Jol machte seinen einzigen taktischen Fehler des Abends, er stellte Bryan Ruiz ins zentrale Mittelfeld. Der verlor in der eigenen Hälfte dann auch prompt den Ball, ehe der junge Danny Guthrie selbigen mit mächtig Schmackes in die Maschen haute. Bam. Das saß, war aber hochverdient. Mir ist offen gesagt schleierhaft, wie man 41 Minuten ohne Gegentor überlebt hat. Das war schon fast eine Meisterleistung. Kurz vor der Halbzeit hatte man noch massives Pech, als der junge Davide Santon Johnson auf Höhe der Mittelline zu Fall brachte: Eigentlich eine Notbremse, somit eine Rote Karte. Es kam lediglich die Gelbe von Schiedsrichter Mason. Diese Aktion konnte allerdings die beschämenden ersten 45 Minuten nicht wettmachen. Von den Tribünen gab es Pfiffe: Nach dem schwachen Auftritt in Lancashire gegen Blackburn hatten die Fans eine Reaktion erwartet.

Die muss auch Jol erwartet haben, denn zur zweiten Halbzeit kam eine komplett veränderte Truppe auf den Rasen. Aus der geprügelten Truppe, die mit hängenden Köpfen in die Kabinen getrottet war, war eine Mannschaft geworden. Jol behob sofort seinen taktischen Fehler, indem er Chris Baird für Ruiz einwechselte und den Nordiren neben Skipper Danny Murphy beorderte. Fortan spielten die Whites etwas, was eine Mischung aus einem waschechten 4-4-2 und einem 4-3-3 darstellte. Johnson und Zamora bildeten die Sturmspitze, während Duff auf dem rechten Flügel wirbelte. Dempsey, der im echten 4-4-2 irgendwo links gespielt hätte, war derweil eher überall zu finden, zumeist zentral. Dahinter Murphy und - der eigentliche Showmaster des Abends - Chris Baird.
Ich habe Baird immer für massiv unterschätzt gehalten, insbesondere, was seine kreativen Qualitäten anbetrifft. Im zentralen Mittelfeld sehe ich ihn am Besten. Er hat Pässe drauf, die man ansonsten von Leuten wie Xavi oder früher Deco sieht: Lange Bälle, genau in den Fuß seiner Mitspieler. Aber auch die kurzen, schnellen, tödlichen Pässe beherrschft er. Zudem kann er Murphy nahezu perfekt abschirmen, was im 4-4-2 auch dringend nötig ist, denn hier macht der Oldie das Spiel, während er in anderen Formationen von den Kreativköpfen Dembele und Ruiz entlastet wird.
Das lineup der zweiten Halbzeit
Jols Formation in Halbzeit Eins

 Bereits in der 52. Minute zeigte sich, dass sich Jol's Kühnheit gelohnt hatte. Nach einem langen Ball lief Damien Duff dem Ball hinterher und wurde an der Strafraumgrenze von Santon gelegt. War es ein Elfmeter, oder doch ein Freistoss? Im Nachhinein schwer zu beantworten: Lee Mason, der die Aktion von seiner Position aus nicht ausreichend beurteilen konnte, wendete sich an die Linienrichterin, Sian Massey. Die entschied auf Elfmeter. Das war vermutlich die falsche Entscheidung, auch wenn man Masseys Entscheidung durchaus nachvollziehen kann, denn die Aktion ging in den Strafraum hinein. Was den Übeltäter betrifft, so kam Davide Santon glimpflich davon: Eigentlich wäre das eine zweite Gelbe gewesen. Er musste den Platz jedoch nicht verlassen.
Den Elfmeter verwandelte Danny Murphy trotzdem.

In der Folge versuchte Newcastle, die Führung wiederherzustellen. Doch es war Andy Johnson, der in der 59. Minute den nächsten Impuls setzte. Er tanzte den weit aufgerückten Innenverteidiger Mike Williamson aus und konnte so Newcastle's hoch stehende Defensivreihe offenlegen. In die Lücken spritzten Bobby Zamora und Clint Dempsey.
AJ öffnet das Spiel - eingekreist: Der ausgespielte Mike Williamson


Johnson, der in der ihm eigenen Art Fahrt aufgenommen hatte, legte den Ball auf rechts zu Zamora. Bobby schoss - zwar konnte Keeper Tim Krul den Schuss parieren, doch musste Dempsey den rebound nur noch einschieben. Innerhalb von sieben Minuten hatte Fulham die Partie gedreht.

Und es kam noch besser: Zwei weitere Tore folgten. Bobby Zamora spielte einen schönen Pass, erneut auf Clint Dempsey, der Tim Krul verlud und das 3-1 schoss. Zamora selbst verwandelte mit brachialer Urgewalt einen Elfmeter, nachdem Krul AJ im Strafraum zu Fall gebracht hatte. 4-1.
Innerhalb von 20 Minuten durfte Fulhams Offensivquartett im Grunde machen, was es wollte. Danny Murphy und Chris Baird hatten im Mittelfeld die Dominanz von Cabaye und Guthrie komplett gebrochen, die beiden regelrecht auseinandergenommen.

Newcastle war faktisch gebrochen, doch kurz vor Schluss konnte die Toon Army im Putney End doch noch einmal hoffen: Der unberechenbare (für Mit- und Gegenspieler!) Hatem Ben Arfa spielte den ansonsten starken John Arne Riise schwindelig und traf zum 4-2.

High Flyin'- Clint Dempsey


Doch der Abend gehörte einem anderen: Clint Dempsey.
Der Texaner schoss in der 89. Minute erneut ein - und es war ein wahrhaft historischer Moment für den Mann aus Nacogdoches: Der erste Premier League-hat-trick eines US-Amerikaners. Sein erster Premier League-hat-trick. Und wieder gab der wiedererstarkte Bobby Zamora die Vorlage. Dempsey, wie immer ständig in Bewegung, schlüpfte zwischen den hüftsteifen Coloccini und Williamson hindurch und schob an Krul vorbei ein - 5-2. Der Endstand. Nach 0-1 zur Halbzeit. Und der Verdienst? Dempsey, Jol, Zamora, Duff, Johnson, Baird. Alle hatten sie ihren Verdienst. Respekt an Jol: Nicht viele Manager haben die Eier, ihren eigenen Stareinkauf runterzunehmen und auf eine alte Formation umzuschalten. Aber es war der genau richtige Schritt, ein Schritt, mit dem Toon-Manager und Fulham-Fan Alan Pardew nicht rechnete. Allerdings muss er sich auch fragen, was mit seiner Mannschaft los war, die zwischenzeitlich Auflösungserscheinungen zeigte.
Match Winners - Dempsey und Martin Jol
Als nächstes geht es für Jol und das Team zum FA-Cup Match nach Liverpool. An der Merseyside wird man mit dem FC Everton die Klingen kreuzen. Im Goodison Park hat man eine katastrophale Bilanz. Doch während des FA Cup-Runs 1975 konnte man Everton hier schlagen - man kam später bis ins Finale.
Die Mannschaft spielt derzeit so verrückt, positiv wie negativ, da ist es denen allemal zuzutrauen, auch hier was zählbares zu holen.

Ups and Downs, isn't it?
Mr Fulham

Freitag, 6. Januar 2012

Another Return oder January, isit?

So ich melde mich nach langen und in jeglicher Hinsicht turbulenten Wochen auch mal wieder. Tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, aber kam immer etwas dazwischen.

Morgen geht es im FA-Cup gegen Charlton (Mein Gott, wir haben schon Januar!), ich hoffe sehr, dass man das Momentum, das man aus den erfolgreichen Weihnachtswochen mit (zuletzt) zwei Auswärtsunentschieden gegen Chelsea und Norwich sowie einem sehr starken Heimsieg gegen Arsenal gewonnen hat, bestätigen kann. So langsam aber sicher scheint Jol "Grip" zu bekommen. Potentielle Strreitereien werden entweder gelöst (Zamora) oder aus dem Verein "geworfen" (Johnson).
Gegen Charlton geht es nun in der dritten Runde des FA Cup. Ich bin mir sicher, dass man in Jols Stammbuch das Wort "cup run" geschrieben hat, von daher gehe ich von einer nicht zu schwachen Elf aus.
Gleichzeitig hoffe ich, dass 1-2 Youngster auch diesmal ihre Chance erhalten werden, dazu vielleicht ein Dritter auf der Bank sitzt. Natürlich denke ich da an Kacaniklic. Er sagte kürzlich in einer schwedischen Zeitung, dass Jol mit ihm plane und dass er schon zu einem Cameo im Carling Cup gekommen wäre, wenn er sich nicht kurzfristig verletzt hätte.
Desweiteren denke ich, dass Matty Briggs mal wieder einen Einsatz verdient hätte. Allerdings weiß ich nicht, ob er sich verletzt hat, weil er gegen Arsenal nicht im Kader war. Ich hoffe mal, dass da nichts im Busch ist, Arsenal sucht ja was man so hört einen LV.... :/:
Kanns mir aber auch nicht wirklich vorstellen, die haben mit Gibbs ja mittelfristig nen ebenso talentierten Jungen. Sollen sie sich für die Zeit halt den Bridge holen.
Der Entdeckung der Saison, Kerim Frei, kann man eigentlich ne Pause gönnen. Oder ihn wieder spät bringen, wenn die Addicks hinten bisschen müde gespielt sind.
Würde auch gerne Kasami sehen. So schnell es mit Frei zuletzt bergauf ging, so schnell ging es mit ihm bergab. Kommt kaum noch auf Spielzeit. Da könnte ein Match gegen einen (wenn auch hochmotivierten) Drittligisten genau das Richtige sein.

Zu Frei möchte ich gerne noch ein paar Worte verlieren. Der Schweizer, grade 18 geworden, gehört für mich auch ohne Fanbrille zu einer der Überraschungen schlechthin in diesem Jahr. Der kleine Mann rennt beinahe furchtlos auf seine Gegenspieler zu und umkurvt sie dann wie Slalomstangen. Von einem gestandeneren Spieler kann man sich sowas nur wünschen, aber für ein Greenhorn ist sowas doch ungewöhnlich. Martin Jol brachte es kürzlich auf den Punkt. In einem sinngemäßen Zitat schwärmte er davon, dass er Frei "praktisch immer bringen könne", denn gelegentliche Schwächeperioden oder up-and-down-Phasen "kennt der Junge nicht. ER spielt einfach immer auf einem konstanten, für sein Alter hervorragenden Niveau."

Breaking through - Kerim Frei (Foto: IC Network)
In der Tat ist der Aufstieg des Eidgenossen plötzlich und recht verwunderlich, waren doch die einzigen beiden Talente, die die Academy verließen, zuletzt Wayne Brown und Robert Milsom. Der eine kickt jetzt in der vierten englischen, der andere immerhin in der ersten schottischen Liga. Beide brachten es zusammen auf knappe 15 Minuten bei den Profis. Sie wurden unter Hodgson bei einer haarsträubenden Auswärtsklatsche im Old Trafford eingewechselt. Nur zur Einordnung: Damals spielten bei uns noch Olivier Dacourt und ein gewisser Toni Kallio. Lang ist's her.
Klar, da waren Chris Smalling und da ist Matthew Briggs, aber schon lange kam kein so talentierter Spieler mehr aus unserer Academy. Man muss allerdings sagen, dass sich die Menge an "Durchbrechern" in den kommenden Jahren erhöhen könnte, denn es gibt einige sehr, sehr vielversprechende Namen in der Jugend. Marcello Trotta zum Beispiel, der in sechs Spielen für Drittligist Wycombe schon sechsmal getroffen hat.

Professional - Omri Altman (Foto: fulhamfc.com)
Oder Omri Altman. Der Israeli gilt in seiner Heimat als "neuer Benayoun" und hat grade gestern seinen ersten Profivertrag unterschrieben, nachdem man ihn im Sommer verpflichten konnte. Und das, obwohl auch Vereine wie Arsenal oder Liverpool an ihm dran waren. Huw Jennings, Malcolm Elias, Kit Symons und wie sie alle heißen leisten echt hervorragende Arbeit. Doch zurück zum Spiel morgen, meinem Leitfaden für diesen Beitrag.

Im Zentrum wäre das Spiel außerdem ne Chance, Baird im ZM statt Murphy spielen zu lassen. Der skip kann gelegentlich mal ne Pause vertragen, nachdem er gegen Arsenal wieder der Boss im Ring war. Der Januar ist wichtig, da wird Papa Smurf gebraucht. Was mit Etuhu ist, kann ich nicht sagen, gegen Arsenal war er nicht auf der Bank und als verletzt war er auch nicht gemeldet. Aus der Türkei gibt es Gerüchte, dass Samsunspor Interesse zeigt.

Auch Brede Hangeland kann man ne Pause gönnen - mit Hughes, Hangeland und Senderos hat man jetzt drei gleichwertige IVs, auch wenn ich Hangeland und Hughes zusammen nach wie vor als Toppärchen sehe. Die Eingespieltheit stimmt halt. Jol sieht das anders, und gegen Arsenal hatte er auch recht behalten. Senderos spielte wie ein Tier und bereitete den Ausgleich per Kopf vor: Der fiel in der 85. Minute durch Steve Sidwell.
Bobby Zamora konnte dramatisch in der 90.+2. Minute ausgleichen. Zuletzt hatte man u.a. gegen Everton, Swansea, Norwich und Tottenham in der Nachspielzeit zahlreiche Punkte verloren, da tat dieses Erfolgserlebnis dem Team natürlich gut. Gegen Charlton muss man nun endlich einmal dieses Momentum auch nutzen.
Coming good -  Kelly (Foto: London24)

Hinten rechts hat sich Kelly festgespielt. Der war wohl auch ordentlich in der Mukibude im Sommer, der hat körperlich ordentlich zugelegt. Oder ist das nur die breite Brust, die Jol ihm gegeben hat? Ein völlig veränderter Spieler, er traut sich die Wege nach vorne jetzt viel mehr zu und hinterläuft öfter. Zudem tritt er jetzt häufiger die Standards! :o


Selbiges gilt eigentlich auch für Riise - die beiden haben sich im Saisonverlauf sehr, sehr gesteigert und waren gegen Norwich (da war Riise sogar in Garth Crooks Team of the Week) und Arsenal ganz wichtige Garanten für erfolgreiche Resultate.
Vorne sollte (Wieder mal-)Topscorer Dempsey ne Pause bekommen. Der hat inzwischen glaube ich drei Jahre durchgespielt, mit Confed-Cups und WMs und Gold Cups. Und Zamora? Ich weiß nicht, ich gönne Sa den Start, aber wenn Bobby jetzt wirklich fit ist und genauso viel reißt und ackert wie gegen die Gunners, dann sollte er wieder starten. AJ spielt keine Rolle mehr. Aktuell hat man zwei Stürmer, da muss man schnell reagieren, wenn man Johnson von der Backe hat. Doncasters Billy Sharp, an dem man Sky Sports zufolge Interesse hat, wäre ja !noch! zu haben. Huddersfields Jordan Rhodes ist leider leider kein Thema, warum auch immer.

Und dann bliebe noch das Tor. Nachdem Schwarzer sich gegen Swansea zur Unzeit verletzt hatte, wurde flugs David Stockdale zurückgeholt. Der war an Ipswich verliehen und war dort Ball-aus-Netz-Holer der Schießbude der Liga. Das lag freilich nicht zentral an ihm, sondern an dem bisweilen slapstickartig agierenden Abwehrverbund.

Debut - Etheridge (Foto: fulhamfc.com)
Ich gehe davon aus, dass Stockdale auch gegen Charlton spielen wird aus. Oder gibt Jol Neil Etheridge ein Zeichen? Der war bei Fulhams Europa League-Aus (Oh my, ich hab hier wirklich lange nichts mehr gepostet!) notdürftig zwischen die Pfosten gerückt, nachdem man sah, dass Schwarzer definitiv länger aufallen würde und Stockdale noch nicht spielen konnte. Er kassierte zwei Tore, die das Ausscheiden bedeuteten. Eines davon - ich hatte die Problematik oben angesprochen - in der Nachspielzeit. Allerdings muss man fairerweise sagen, dass keines der Tore wirklich Etheridges Fehler war. Trotzdem, für einen grade mal 21-jährigen Keeper ist sowas natürlich Gift. Nach dem Motto "das gegen Odense war nicht deine Schuld" könnte Jol also "Eth" auch im Pokal bringen...wäre interessant.

Auch die Systemfrage bleibt weiter ungeklärt. Das 4-1-4-1 war spielerisch gradezu formvollendet, aber defensiv in letzter Instanz unausgereift. Probiert Jol es noch einmal? Gegen Arsenal ist man dann in das etwas konservativere 4-2-3-1 zurückgekehrt, was offensiv gut und defensiv besser funktionierte. Aber es hat Frei aus dem Team gekegelt. Und ich denke Jol ist auch deshalb ein Suchender, weil er nicht nur ein System finden will, in dem man Murphy ersetzen kann, sondern auch ein System sucht, in dem man Frei, Dempsey, Dembele und Ruiz möglichst gewinnbringend einsetzen kann. Interessanterweise hat gegen Arsenal Dempsey, nicht etwa der absente Etuhu, Smurfs Rolle übernommen.

Interesting times.

PS: An der Transferfront gibt es wenig Neues zu berichten - der Name Gignac tanzt weiter "ante portas". Von Jol hört man ein Nein, von französischen Zeitungen was anderes. Marseille sagt, dass er gehen darf, aber landet er bei uns? Fraglich.

Der schon erwähnte Billy Sharp von Doncaster ist ein Thema, ebenso wie der in England geborene Ghanaer Albert Adomah (Bristol City), aber auch hier gab es wenig neues. Dazu noch ein halbes Dutzend weiterer Namen, aber wenig bis garnichts konkretes. Es geht wohl erst mit Abgängen los: Johnson wird wohl gehen, außerdem stehen Halliche und Riise jun. vor dem Abschied. Auch einige weitere Arrivierte soll es treffen. Ich werfe man den Namen Duff in den Raum. Und ich meine nicht Homer Simpsons Lieblingsbier.

Und damit Cheers,
Mr Fulham

Sonntag, 2. Oktober 2011

Fulham - QPR 6-0 (3-0)

Bin grade etwas im Umzugsstress, deswegen nur kurz das Ergebnis des von mir zum must-win match deklarierten West London Derbys. Die Mannschaft hat offenbar verstanden, worum es geht und QPR mit sechs eigenen Toren (zum Vergleich: vier Tore gab es insgesamt in den ersten sechs Spielen) aus dem Craven Cottage geschossen. Andrew Johnson mit einem hat trick (seinen Toren 4,5 und sechs im dritten Spiel!), Bobby Zamora, Clint Dempsey und Danny Murphy (per Elfmeter) ebenfalls unter den Torschützen. Zamora darüber hinaus mit zwei Assists, Murphy, Dembele, Dempsey und Johnson mit jeweils einem. Insgesamt eine überragende Reaktion auf die Krise zuvor. Auch gegen Odense konnte man zuvor mit 2-0 gewinnen - AJ traf auch dort doppelt.

So kann es weitergehen.
In diesem Sinne,
Mr Fulham

Montag, 24. Januar 2011

Highlights v Stoke

 ...inklusive einer netten kleinen Doku. Alte Helden wie George Cohen und Gordon 'Ivor' Davies kommen ebenso zu Wort wie Andrew Johnson, der gegen Stoke (2-0-Sieg, btw) eine richtig tolle Leistung bot. Genauso wie Damien Duff, Clint Dempsey, der beide Tore erzielte, und Mousa Dembele.

MOTD2: Fulham: Behind The Scenes from Bilet on Vimeo.



Enjoy,
Mr Fulham

Sonntag, 31. Oktober 2010

Ein wichtiger Befreiungsschlag

Das war wichtig - sehr wichtig.
Mit einem 2-0 gegen die harmlosen Latics aus Wigan katapultiert sich Fulham von Platz 16 - auf den man mit zwei unglücklichen Niederlagen gegen Tottenham und West Bromwich gefallen war - auf den vorläufigen 8. Tabellenrang.
Der zweite Sieg in dieser Premier League-Saison wurde eingeleitet durch ein Kopfballtor von Ami Clint Dempsey nach einer wundervollen Flanke von Carlos Salcido. Ich sagte es ja bereits vor einigen Wochen: Salcido ist vor allem hier definitiv kein Rückschritt zu Konchesky. Der konnte zwar auch gut flanken, doch Salcidos Flanken sind nochmal besser als die von Konch. Sehr präzise, exakt zugeschnitten auf den Kopfballspieler.
Doppeljubel - Clint Dempsey (r.)

So kam auch die Flanke vor dem 1-0. Ähnlich dem 1-0 gegen Blackburn. Flanke Salcido, Kopfball Dempsey, Tor.
Das 2-0 wurde auf der anderen Seite eingeleitet: Chris Baird, der heute gegenüber Kelly und Pantsil den Vorzug erhielt, passte wiederum auf Dempsey, dieser schoss an Al-Habsi vorbei ins Tor.
Fulham hätte zweifellos noch 2,3 Tore schießen können, durch Dembele und Gera - dies wäre insgesamt auch durchaus verdient gewesen. Doch am Ende musste Al-Habsi nur zweimal den diesmal gelben Spielball aus dem Netz holen, zweimal nach tollen Toren von Clint Dempsey.


Auch vom Transfermarkt lässt sich durchaus interessantes berichten:
Laut eigenen Aussagen will Mark Hughes aktiv auf dem Transfermarkt tätig werden.

Die Medien haben bereits einige illustre Namen in den Raum geworfen: Michael Carrick (Manchester United), Roque Santa Cruz (Manchester City) oder auch den immer wiederkehrenden David Bentley (Tottenham). Sagen wir es so - ich würde mich gegen keinen dieser Namen verwehren.

PS: AJ is back. Bisher nicht mehr als zwei Cameo-Auftritte gegen West Brom und Wigan, die jedoch vielversprechend.

Die Hoffnung hat einen Namen - AJ


Aber ich bin extrem froh, dass er endlich wieder fußballerisch für Schlagzeilen sorgen kann, der Arme.
Hoffentlich kann er eifrig mithelfen, den Verlust von Zamora aufzufangen.


Auf interessante Wochen,
Mr Fulham

Sonntag, 3. Oktober 2010

6 Unentschieden in 7 Spielen....

....dennoch weiterhin ungeschlagen. Ist natürlich auch ne Schlagzeile, insbesondere, wenn man bedenkt, dass man personell weiterhin auf dem Zahnfleisch geht.

Gegen West Ham gestern (Endergebnis 1-1) war ein Sieg absolut drin. Rückkehrer Diomansy Kamara vergab eine Riesenchance unmittelbar vor Abpfiff. Dann tut sowas natürlich weh. Doch man sollte den Blick nach vorne richten. Jetzt ist erstmal Länderspielpause, danach kommen Mousa Dembele und auch Langzeitausfall Andy Johnson wieder zurück. Man mag sich garnicht ausmalen, wo man stehen würde, wenn die beiden und Zamora von Anfang an zusammengespielt hätten. Ich bin richig gespannt, wie sich AJ einfügt. Ich hoffe, er harmoniert perfekt mit dem vorhandenen Personal. Was man dann für Möglichkeiten hat...

Im Sturm stünden Sparky dann AJ, Kamara, Dembele, Dempsey (beide können auch auf dem Flügel spielen), Eddie Johnson (der eine richtig gute Partie gegen West Ham spielte) und David Elm zur Verfügung. Das sind schon ziemliche Möglichkeiten. Eine Angriffsreihe, bei der sogar ohne Platzhirsch Bobby Zamora vielen anderen Premier League-Klubs der Neid ins Gesicht geschrieben steht.

Man könnte dann gar ganz verwegen sein und auf ein 4-3-3 setzen, in etwa so:

-------------------SCHWARZER---------------------
--KELLY--HUGHES--HANGELAND--SALCIDO--
-------------ETUHU------------MURPHY------------
---------------------GERA/DUFF---------------------
---DEMPSEY-----A JOHNSON------DEMBELE---

Wenn man statt Dribbelstärke eher Kopfballstärke braucht, kann man auch Dempsey zurückziehen, AJ rausziehen und Elm reinwerfen, á la Peter Crouch. Braucht man in einem 4-3-3 geballte Defensive, kann man auch Dikgacoi oder Baird statt Gera/Duff bringen und Murphy etwas offensiver ziehen.

Oder man bleibt einfach beim 4-4-2 mit Dempsey und AJ vorn und Dembele zurückgezogen.

Wie man es dreht und wendet, man hat endlich die Offensivpower, die man in den letzten Wochen, insbesondere seit Dembeles Verletzung, vermisst hat.

Lobend erwähnen, ich sagte es eingangs bereits, muss man an dieser Stelle Eddie Johnson, Vom Abstellgleis unter Hodgson, der ihn nach Cardiff und nach Griechenland abschob, in die Startformation gegen die Hammers unter Mark Hughes. Und er hat wahrlich einen guten Job gemacht. Einzig das Selbstvertrauen fehlt ihm noch, der Glaube an die eigene Stärke. Doch es ist kein Vergleich zu dem "Eddie the Eagle", der just im Spiel gegen West Ham vor rund einem Jahr noch diese Riesenmöglichkeit liegen ließ - nein, er ist wirklich auf einem sehr guten Weg.


                                           Zurück im Training - Andy Johnson



Kamara braucht noch Zeit, zeigte sich jedoch von Sparky sehr angetan, wie fast alle Stürmer bisher. Kein Wunder, Mark Hughes war schließlich selbst mal ein Angreifer von Weltruf.
AJ wird in den kommenden Wochen zu einer ernsthaften Alternative werden und so mithelfen, die Zeit ohne Zamora vernünftig zu überbrücken. Und dann hat man wirklich eine unglaubliche Fülle an Klasse (und notwendiger Masse!) vorne. Doch so weit mag ich noch garnicht denken. Nun ist erstmal Länderspielpause und danach sollte man langsam mal den zweiten Saisonsieg in Angriff nehmen. Wenn schon nicht gegen die Spurs (bei denen Rafael van der Vaart in Galaform ist, dennoch gegen uns wohl gesperrt fehlt), dann wenigstens auswärts bei West Brom oder daheim gegen Wigan. Danach steigt eh das SW6-Derby an der Stamford Bridge. Vielleicht kann Pantsil da ja Sparky von seinen Fähigkeiten überzeugen.



                                          Sein vielleicht bestes Spiel - Pantsil gegen Didier Drogba

 Denn wir erinnern uns - der Ghanaer schaltete Didier Drogba kurz nach Weihnachten komplett aus und verurteilte den vielleicht besten Stürmer der Welt zur Bedeutungslosigkeit, bevor er sich schwer verletzte, was Chelsea, und da sind sich die Experten einig, zum Sieg verhalf.


We are the Whites,
Mr Fulham

Freitag, 24. September 2010

Ein turbulenter Start....

Fulham-Fans bleibt traditionell wenig erspart.
So ist es eigentlich wenig überraschend, dass auch diese Saison bisher eine emotionale Achterbahn ist.

Die gute Nachricht vornweg: Das Team von Mark Hughes ist noch ungeschlagen. Als einziges Team außerhalb der Top3, sprich Chelsea, ManUtd und Arsenal. Während das Team unserer ehemaligen Koryphäe Roy Hodgson, Liverpool, in der absoluten Versenkung zu verschwinden droht, lässt Hughes das Team wesentlich offensiver und spielfreudiger agieren. So schaffte man Unentschieden gegen Manchester United (ein unglaubliches 2-2 mit einem gehaltenen Elfmeter von Stockdale beim Stand von 1-2 in der 84. Minute und einem anschließenden Kopfballtor von "Mount Brede" Hangeland), gegen Blackburn (Dempsey schädelte ein), gegen Bolton und gegen Blackpool (Zamora und Etuhu) und sogar einen Sieg gegen die Wolverhampton Wanderers durch zwei Tore von Neuerwerbung Mousa Dembele. Diesen Sieg bezahlte man jedoch teuer, denn Sturmtank Zamora fällt nach einem harten Einsteigen von Wolves-Captain Karl Henry knapp 4 Monate aus - er brach sich das Bein knapp über dem Knöchel.
Und das genau 24 Stunden nach der vollendeten Vertragsverlängerung - es sollte sein Tag werden, mit einem Tor wollte er die Verlängerung gebührend feiern, er war grade von einer leichten Verletzung genesen - Pustekuchen. Nach dem Tackling von Henry heißt es nun erstmal Reha statt Torejagd. Ein schwerer Rückschlag für Zamora, denn er hatte sich grade erst in die englische Nationalmannschaft gespielt - und überhaupt: Er war in der Form seines Lebens. Grade das erste Tor der noch jungen Saison gegen Blackpool eingewuchtet, grade den ersten Einsatz für die Three Lions absolviert. Und nun das. Doch im Lazarett hat er ja prominente Gesellschaft: Auch Phillipe Senderos plant ja sein Comeback (kann man das überhaupt Comeback nennen?!) für Januar/Februar.
Verletzt hat sich auch Mousa Dembele, auf dem nach der Verletzung von Zamora und den langwirigen Pausen der beiden anderen Stürmer Andy Johnson (der am Montag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen wird) und Diomansy Kamara (sogar morgen wieder dabei); dies geschah bei einem rüden Einsteigen von Stoke's Andy Wilkinson in der Nachspielzeit des Carling Cup-Matches im Britannia Stadium (0-2).
Ein völlig - das derbe Vokabular sei mir da gestattet - hirnloses und unverständliches Einsteigen, dass Dembele für 2-3 Wochen vom Spielbetrieb ausschließt und Hughes so erboste, dass der abschließende Handschlag mit Stoke-Manager Pulis mehr als frostig ausfiel.

 Überhaupt Hughes. Der Typ gefällt mir wirklich sehr. Lässt im Gegensatz zu seinem Vorgänger wirklich offensiv spielen; klar bringt uns das viele Verletzungen, doch noch mehr Sympathien und langfristig auch Punkte. Seine Art ist klasse: Er zeigt sich gereift, souverän, überaus fair und diplomatisch, strahlt aber trotzdem einen unglaublichen Ehrgeiz aus und hat defintiv eine positive Aura. Auch der backroom-staff wirkt (aus dem was man so hört und liest) überaus kompetent und ausgewogen. Es freut mich zunehmend, dass man da so einen guten Fang getätigt hat, obwohl ich ja zugeben muss (da muss ich mich doch glatt selbstbeweihräuchern!), dass Sparky von Anfang an meine Wunschlösung war.

Seine Einkäufe zünden auch alle: Dembele strahlt aus allen Poren eine unglaubliche Qualität aus, er ist im positivsten Sinne ballverliebt und weiß immer etwas mit der Kugel anzufangen. Die Tore gegen die Wolves werden nur der Anfang sein, auch wenn er dank Wilkinson erstmal für ne gewisse Zeit ausfällt.

Salcido hat zwar erst zweimal gespielt, aber bereits vollends überzeugt; er ist meiner Meinung nach genau das, was ich bereits im Vorfeld vermutet hatte - ein klares upgrade zu Konchesky, der aktuell bei den Scousern sauber baden geht und komplett überfordert ist. Sehr gute Entscheidung von Hughes, exzellenter Deal. Er wird noch besser, wenn man überlegt, dass Kacaniklic und vor allem Dalla Valle da auch noch integriert sind. Letzterer hat sogar schon für Billy McKinlay's Reserve getroffen (passenderweise gegen Chelsea!) und machte eine gute Figur.

Gespannt darf man sein, wie sich Rafik Halliche schlägt. Der hat bisher nur 6 Minütchen im Carling Cup gespielt, dürfte Aaron Hughes und Brede Hangeland dennoch gut pushen im Training.

Nicht minder interessiert schaue ich derzeit auf Andy Johnson und Diomansy Kamara. Die beiden werden, sollten sie einigermaßen konstant dabei bleiben, echte Verstärkungen, da bin ich sicher. Zudem sind sie aufgrund ihrer langen Fehlzeiten de facto Neuzugänge für das Team.

Morgen geht's zuhause gegen Everton. Drei Punkte wären schön, auch mit der dünnen Personaldecke. Mal schauen, ob Joe Kamara schon dabei ist.

Edit: Oh Gott, hab ich doch glatt die Vertragsverlängerungen vergessen!

  • Dickson Etuhu - 2014
  • Bobby Zamora - 2014
  • Chris Baird - 2013

Ein darüber sehr erfreuter
Mr Fulham