Natürlich, vor allem unter Mark Hughes ging es spielerisch wirklich stark nach vorne, im wahrsten Sinne des Wortes. Nachdem man unter Hodgson eher defensiv ausgerichtet war, wollte Hughes seinerzeit mehr Offensivfußball sehen. Und das hat auch geklappt. Allerdings: Seitdem Louis Saha den Klub 2004 verlassen hat, mangelt es an einem Torjäger, einem Vollstrecker. Das ist nach wie vor das Hauptproblem des Teams. Bobby Zamora ist hier nicht die Lösung. Auch er ist mehr ein Vorbereiter, ein Ableger, ein Turm in der Schlacht. Aber von Haus aus kein Torjäger. Seit Saha's Abgang haben sich zahlreiche Stürmer versucht: Collins John, Brian McBride, Andy Johnson, Diomansy Kamara, um nur einige zu nennen. Einige waren erfolgreich, einige wurden zu Legenden der neueren Vereinsgeschichte. Doch echte Torjäger waren sie alle nicht. Vielleicht wäre Gignac dieser Spieler gewesen. Das wird man (noch) nicht sagen können.
Dejected - Fulham (Getty Images) |
Das kleine, nette Fulham kommt zu Gast, spielt schön, spielt gut, ist gefährlich, überrascht - und verliert. Langsam kann ich's nicht mehr hören, seit Jahren ist es das Gleiche. Und am Ende kann man nicht mal sagen: "Ja, verdient verloren, scheiße gespielt."
Sondern es heißt: "Verdammt. Das hätte man eigentlich gewinnen können, bei den Chancen."
Ärgerlich ist das, auf Dauer frustrierend. Und seit Jahren versäumt man es, einen Vollstrecker zu holen. Mir ist zwar klar, dass die nicht auf Bäumen wachsen, aber nur mit Dembeles kommt man nicht weiter.
Überhaupt Dembele. Das ist eine ganz schwierige Personalie. Ein toller Spieler. Aber für einen Offensivspieler unglaublich torungefährlich. Er muss lernen, dass man häufiger mal abpasst. Andererseits muss er aber auch lernen, öfter mal den Abschluss zu suchen. Er verdribbelt sich zu oft und verliert dann den Ball. Und man weiß nicht, wo man ihn denn einsetzen soll. Für einen Stürmer schießt er zu wenig Tore, für einen Mittelfeldspieler setzt er zu wenig Akzente.
Moussa Dembele (Getty Images) |
Dembele ist ein interessanter Spieler, ein exzellenter Techniker und Dribbler. Aber er trägt zur Problematik bei. Und das muss man ihm auch mal klarmachen. Er sollte seine Stärken endlich mal nutzen, statt ständig kopflos in eine Wand aus Gegenspielern zu laufen.
Insgesamt muss man effektiver werden. Gegen Chelsea hatte man gefühlte fünf Hundertprozentige. Keine konnte man nutzen. Ja, der neue Stürmer Orlando Sa braucht noch Zeit. Aber irgendwo kann das ja auch nicht angehen, dass man seine Chancen so inkonsequent verstreichen lässt. Sowas wird dann irgendwann bestraft - und es wurde bestraft von Chelsea.
Chris Baird (r.) (Getty Images) |
Orlando Sa (r.) (Getty Images) |
Kerim Frei (r.) (Getty Images) |
Insgesamt eine Menge Silberstreifen, wären da nicht diese (meiner Meinung nach schwer zu überwindenden) Probleme.
Am Sonntag geht es gegen Roy Hodgson's West Bromwich. Die stehen in der Liga noch zwei Plätze hinter Fulham. Jol's Team steht auf 18, WBA gar nur auf der 20. Manche würden das als Abstiegskampf bezeichnen.
In diesem Sinne,
Mr Fulham
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