Sonntag, 27. Mai 2012

Historical Notes - Die erste goldene Ära - Weltstars im Fulham-Dress und die Reise nach Wembley. 1958-1975.

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Fulham hat eine bewegte Geschichte, der Verein hat so ziemlich alle Höhen und Tiefen mitgenommen, die man als Fußballklub erleben kann. Von der Gründerzeit über die ersten Gehversuche im Ligafußball, von den Wirren des Zweiten Weltkrieges bis zum Erstligafußball der 1960er Jahre. Dann die 70er Jahre, die vor allem durch das 1975er FA Cup-Finale geprägt wurde. Dann die bitteren Jahre unter den Präsidenten Clay und Bulstrode, die den Klub fast ausbluten ließen. Schließlich die Rettung durch Jimmy Hill und die "neue Zeitrechung" unter Mohamed Al Fayed. Das letzte Jahrzehnt kann wohl als die Hochzeit in der 132-jährigen Vereinsgeschichte gesehen werden - alles gipfelt in dem grandiosen Europa League-Run der 2009/10er Saison.
In dieser Serie soll die 132-jährige Geschichte Fulhams ein wenig nacherzählt werden, mit allen Höhen und Tiefen und den gelegentlichen Kuriositäten, die Fulham begleiteten.


In der dritten Ausgabe soll es diese Woche die erste große Ära Fulhams gehen. Genauer gesagt um die Zeit vom Ende der Zeit von Dug Livingstone bis zum großen FA Cup-Finale 1975, das knapp gegen West Ham verloren wurde
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Es war der einstige Topstürmer Bedford Jezzard, der Livingstone nach der Saison 1957/58 beerbte. "Beddy", wie ihn die Fans liebevoll nannten, war einer der besten Stürmer, die Fulham je hatte. Nach seinem unfreiwilligen Karriereende nach der Saison 1955/56 übernahm er bei Fulham das Reserveteam, also die zweite Mannschaft. Als Livingstone dann den Klub in Richtung Schottland verlassen hatte, übernahm Jezzard das Amt. Er hielt Fulham während seiner sechsjährigen Amtszeit in der ersten Liga und brachte das Team um ein Haar sogar ins FA Cup-Finale.

Er tat dies, ohne großes Geld auszugeben. Der Stamm der Mannschaft war 1963/64 immer noch der der Aufstiegssaison 1958/59, Spieler wie Keeper Tony Macedo, den Defensivspielern Langley und George Cohen, der 1966 einziger Fulham-Weltmeister werden sollte, den Mittelfeldspielern Robson, Keetch und Alan Mullery und der Offensivreihe aus O'Connell, Key, Haynes, Leggat und Maurice Cook kannten den Verein und spielten schon seit Jahren zusammen.
Das Aufstiegsteam 1958/59: Oben (v.l.n.r): Bentley, Mullery, Lawler, Macedo, Cohen und Langley.
Unten (v.l.n.r): Barton, Hill, Cook, Haynes, Leggat.

Die meisten Neuzugänge kamen entweder aus der eigenen Jugend (Rodney Marsh, Steve Earle, Stan Brown, Fred Callaghan) oder kamen ablösefrei. Einzig der von West Bromwich zurückkehrende Bobby Robson und Watfords Bobby Howfield kosteten niedrige Ablösesummen.

Der größte Star dieser Jahre war ganz fraglos Johnny Haynes. Der "Maestro", wie er aufgrund seiner erhabenen und unantastbaren Spielweise genannt wurde. Ist ganz sicher der beste Spieler, den Fulham je hervorgebracht hat. Er wurde 1952 von Dodgin Sen. in die erste Mannschaft hochgezogen, gemeinsam mit seinem Kumpel Trevor 'Tosh' Chamberlain. Er war ein hervorragender Taktiker und Passspieler, der genauso hart zu sich selbst war wie zu seinen Mitspielern.
Johnny Haynes, c 1965
Typisch für ihn war seine "hands in hips"-Pose, wenn er unzufrieden mit der oft nicht so genialen Arbeit seiner Mitspieler war. Er ist der Spieler, der den Rekord hält, was Spiele betrifft. Haynes war England-Kapitän Ende der 50er/Anfang der 60er, insgesamt sammelten sich 56 Länderspiele auf seinem Konto. 1962 war er involviert in einen schweren Autounfall in Blackpool, und als er wieder fit war, war er nicht mehr der Alte. Er verlor seinen Platz im Nationalteam. Ansonsten wären wohl zwei Fulham-Spieler Weltmeister geworden 1966. Es wäre der Höhepunkt in Haynes' Karriere gewesen. So blieb er ein unvollendetes Genie, auch wenn Pelé ihn mal als "besten Passer, den ich je gesehen habe" bezeichnete. Bis 1970 spielte er noch für Fulham, zum Schluss jedoch nur noch in Division Three. Ein schwaches Ende für einen der besten Fußballer, die England je hervorgebracht hat.

Haynes starb 2005 nach einem schweren Autounfall bei Edinburgh, grade mal 71 Jahre wurde er alt. Sein bester Freund seit Kindertagen, Tosh Chamberlain, legte am Cottage einen Kranz für "Johnny" nieder.

Nach sechs Jahren Bedford Jezzard war es 1964 ein Transfer, der das Ende der Ära markierte: Der Wechsel des englischen Nationalspielers Alan Mullery zu den Spurs wurde von Klubpräsident Tommy Trinder, einem national bekannten Comedian und Entertainer, hinter dem Rücken von Jezzard verhandelt. Der Manager erfuhr es erst von Mullery persönlich, in der Umkleidekabine in der Halbzeitpause eines Ligaspieles gegen Liverpool. Jezzard schmiss hin, auch weil die zunehmend unruhige und von Geld geprägte Welt des Fußball-'Business' ihm nicht mehr zusagte.

Er zog sich, noch nichtmal 40-jährig, aus dem Geschäft zurück und leitete einen Pub ganz in der Nähe von Hammersmith. Er besuchte das Cottage noch gelegentlich und blieb mit einigen Kollegen eng befreundet, beispielsweise Johnny Haynes und Sir Bobby Robson.

Er starb 77jährig im Jahre 2005. In seinen letzten Jahren litt er unter starker Demenz.

In einem gut gemeinten Versuch, Fulham zu einem professionelleren Verein zu machen und den Klub endlich in der Eliteklasse zu etablieren, suchte Trinder nach einem Manager mit einem gewissen Standing. Die Wahl fiel auf den Londoner Vic Buckingham, eine renommierten Fußballehrer, der, ganz ähnlich wie der in der letzten Woche beschriebene Jimmy Hogan, seine Meriten in erster Linie im Ausland erworben hatte. In Amsterdam hatte er - so erzählt man es sich - den jungen Johan Cruyff entdeckt, entwickelte zudem seine Idee vom "Total Football" und gilt somit als einer der Vorläufer des modernen, schnellen Kurzpassspiels, das in den kommenden Jahren und Jahrzehnten den Fußball revolutionieren sollte.

Doch genau wie Hogan waren seine Ideen wohl zu fortschrittlich für den englischen Fußball - oder schlichtweg nicht geeignet. Den bei Fulham hinterließ Buckingham ein personalpolitisches Trümmerfeld.
Der neue Manager Vic Buckingham (l.) mit den Spielern Haynes, Chamberlain (liegend),
Co-Trainer Joe Bacuzzi und Maurice Cook (v.l.n.r.)

In zwei aufeinanderfolgenden Jahren ging es von Fulham aus der Ersten hinunter in die dritte Liga. Dies geschah als Resultat von zu viel 'change' in zu kurzer Zeit. Frank Osborne trat zurück, Trainer Penn, seit fast 50 Jahren im Verein, beendete seine Karriere und starb nur ein Jahr später, Reservetrainer und Ex-Spieler Joe Bacuzzi wurde entlassen. Die großen Spieler der Jezzard-Ära, Tosh Chamberlain, Rodney Marsh, Jimmy Langley, Graham Leggat oder Maurice Cook, mussten den Verein verlassen und wurden nur unzureichend ersetzt, vor allem mit Altstars wie Terry Dyson oder dem 'Busby Babe' Mark Pearson.

Einzig die Ernennung des einmaligen Coaches Dave Sexton verhinderte den Abstieg schon in Buckinghams Debütsaison 1966/67.


Johnny Haynes fotografiert seine Teamkollegen Stan Brown, Joe Gilroy, Johnny Byrne,
Frank Large, John Ryan, Steve Earle und Les Barrett (v.l.n.r.), 1968

Doch im nächsten Jahr ging die Falltür auf - und darauffolgenden Jahr erneut. Da war Buckingham freilich schon nicht mehr im Amt. Er verließ Fulham im Januar 1968. Er war weiterhin Trainer, unter anderem beim FC Barcelona, jedoch gehörten seine Erfolge da schon der Vergangenheit an. Er starb 1995 in Chichester.

Im Januar 1968 hatte Bobby Robson die schwere Aufgabe, Fulham Status als Erstligamannschaft zu erhalten. Der ehemalige Spieler (370 Spiele für Fulham) hatte im Mai 1967 seine Karriere beendet und trainierte in Kanada, als er einen Anruf von Vorstandsmitglied Graham Hortrop erhielt. Ob ich vorstellen könne, bei Fulham zu übernehmen. Robson sagte zu. Es war allerdings nicht mehr als ein Selbstmordkommando, für jeden Coach. Und vor allem für einen so Unerfahrenen wie Robson.

Von 24 Spielen hatte Buckinghams Team 14 verloren, nur sechs gewonnen. Robson schaffte es nicht, den schwachen Kader vor dem Abstieg zu bewahren. Niemand machte Robson Vorwürfe, doch die Alarmglocken begannen im Vorstand zu schrillen, als man auch im kommenden Jahr am Tabellenende der Division Two angelangt war. Es war nicht klar, warum das Team auch in der zweiten Liga zu abschmierte - viele der Spieler hatten Erstligaerfahrung, zudem waren talentierte Youngster wie Malcolm Macdonald mit von der Partie.
Bobby Robson (m.) mit Tony Macedo (l.) und Johnny Haynes
Robson wurde nach nur zehn Monaten entlassen. Rückblickend muss man sich fragen, was hätte werden können, wenn man ihm mehr Zeit gegeben hätte. Denn nach dieser Feuertaufe bei den Cottagers managte er mit größtem Erfolg unter anderem Ipswich Town, das englische Nationalteam, den FC Barcelona, den FC Porto, PSV Eindhoven und Newcastle United.

Er ist eine Ikone des Fußballs, einer der ganz Großen. Sowohl bei Ipswich, als auch bei Newcastle und Fulham gilt er als Klublegende. Er starb 2009, nach einem langen Kampf gegen verschiedene Arten von Krebs. Da er so oft den Krebs besiegt hatte, raunt man sich mithin einen Spruch zu, der den 'Fußballmenschen' Robson treffend beschreibt: 'Sir Bobby didn't lose his battle to cancer. He beat it 4-1.'

Nach seinem Rauswurf übernahm vorerst der nimmermüde Johnny Haynes, auch wenn er das Rampenlicht scheute. Auf seinen Vorschlag hin ernannte das Board den ehemaligen Fulham-Spieler Bill Dodgin, Jr., der während der Amtszeit seines Vaters 1949 zu den Cottagers kam.

Bill Dodgin, Jr.
Dodgin, Jr. war während seiner aktiven Karriere ein ziemlich durchschnittlicher Innenverteidiger, der zweimal für Fulham aktiv war, sowohl vor als auch nach einem achtjährigen Aufenthalt bei Arsenal. Ein Beinbruch beendete 1963 seine aktive Karriere und er wurde ein Coach, erst bei Millwall, dann bei QPR.

1968 wurde er von den Queens Park Rangers verpflichtet, wo er unter Manager Alec Stock Co-Trainer war und diesen im Januar 1968 beerbte. Er brauchte 18 Monate, um Fulham zu transformieren und den Absturz zu stoppen. Nach der Saison 1968/69 stieg Fulham abermals ab, in die Division Three. Doch im Jahre 1971 stieg Fulham wieder in die League Two auf, mit einem sehr offensiv ausgerichteteten Spielstil. Als Dodgin, Jr. Fulham aber im kommenden Jahr nur mit größter Mühe in der zweiten Spielklasse halten konnte, feuerte Trinder auch ihn.

Er trainierte in der Folge Brentford und Northampton und kam 1994 sogar noch mal als Youth Development Officer zurück. Wie auch Bedford Jezzard litt Dodgin, Jr. in seinen letzten Jahren an Demenz. Er starb im Juni 2000, nur acht Monate nach seinem Vater.

Sein Nachfolger bei Fulham wurde sein Vorgänger bei QPR, Alec Stock. Stock war ein überaus erfahrener Manager, der schon bei Leyton Orient, dem AS Rom, Luton und den Queens Park Rangers gearbeitete hatte. Der aus Somerset stammende Stock war Tage vor Dodgins Entlassung bei Luton zurückgetreten und wurde sofort zum neuen Manager ernannt. Er war Mayor bei der Army gewesen, ein wenig schwerhörig und Asthmatiker. Ein akribischer und smarter Arbeiter, der die Fans schnell überzeugte, die ihm anfangs skeptisch gegenüberstanden.

Er stand für Beständigkeit. In seinen vier Jahren 'in charge' schaffte man immer Platzierungen zwischen 9 und 13, erzielte immer zwischen 44 und 42 Punkten. Er war kein großer Taktiker, sondern mehr ein 'man manager', der bei seinen Spielern sehr respektiert war.
Alec Stock

Er kaufte gut ein (Slough, Busby und die beiden alten Weltstars Mullery und Bobby Moore) und gab Youngstern eine Möglichkeit, sich zu zeigen (Strong, Mitchell und Lacy)

Sein größter Erfolg war zweifellos, dass er Fulham zum ersten und bisher einzigen Mal in ein FA Cup-Finale brachte. Nach vier Halbfinalniederlagen (1908, 1936, 1958 und 1962) war es für viele Fans genug, überhaupt endlich mal in Wembley zu sein. Alec Stock versprach den Fan jedoch "wir sind nicht hier hergekommen, um zu verlieren." Im Finale verlor man allerdings doch; gegen West Ham, durch zwei Tore des Toptorjägers Alan Taylor.
Doch der Run ins Finale war bemerkenswert. Es war die längste Reise, die je ein Verein ins Finale hinlegen musste. 11 Spiele mussten die Cottagers bestehen, darunter vier Partien, die in die Verlängerung gingen. Kein Spiel musste gegen eine Mannschaft aus einer niedrigeren Liga bestritten werden, sondern nur gegen Topteams aus der ersten Liga.

Mullery (l.) und Moore nach dem Finale

Für Fulhams neuen Innenverteidiger, den Oldie Bobby Moore, der 1966 als Kapitän der englischen Nationalmannschaft den Coupé Jules Rimet in die Höhe recken durfte, war das Finale das Duell gegen den Klub, der ihn zur Legende machte. Für Moore und den zurückgekehrten Alan Mullery war es außerdem ein 'last hurrah' in dem Stadion, in dem sie ihre größten Erfolge feierten. Am Ende des Tages schoss war West Ham wahrscheinlich das etwas cleverere Team, das zwei Fehler des Fulham-Torwartes Peter Mellor eiskalt bestrafte.

Die Cottagers hielten gut mit gegen den Erstligisten aus Ostlondon, "doch am Ende", so schrieb Hugh McIlvanney, "gehörte der Tag den Favoriten, aber Fulham kann stolz sein auf das Erreichte."

Es sollte der letzte Höhepunkt für eine lange Zeit sein.

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Nächste Woche: "The Lowest Ebb - der schmerzvolle Abstieg in die Bedeutungslosigkeit. Die Jahre 1975-1997"

Samstag, 19. Mai 2012

Historical Notes - Der lange Weg aus der Instabilität in die First Division. 1924-1958.




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Fulham hat eine bewegte Geschichte, der Verein hat so ziemlich alle Höhen und Tiefen mitgenommen, die man als Fußballklub erleben kann. Von der Gründerzeit über die ersten Gehversuche im Ligafußball, von den Wirren des Zweiten Weltkrieges bis zum Erstligafußball der 1960er Jahre. Dann die 70er Jahre, die vor allem durch das 1975er FA Cup-Finale geprägt wurde. Dann die bitteren Jahre unter den Präsidenten Clay und Bulstrode, die den Klub fast ausbluten ließen. Schließlich die Rettung durch Jimmy Hill und die "neue Zeitrechung" unter Mohamed Al Fayed. Das letzte Jahrzehnt kann wohl als die Hochzeit in der 132-jährigen Vereinsgeschichte gesehen werden - alles gipfelt in dem grandiosen Europa League-Run der 2009/10er Saison.
In dieser Serie soll die 132-jährige Geschichte Fulhams ein wenig nacherzählt werden, mit allen Höhen und Tiefen und den gelegentlichen Kuriositäten, die Fulham begleiteten.


In der zweiten Ausgabe soll es diese Woche um die instabilen Verhältnisse in dem Zeitraum nach Phil Kelsos Rücktritt bis zum Zweiten Weltkrieg, der Ära Jack Peart und der Nachkriegszeit bis zum Ende von Doug Livingstone's Trainerschaft gehen. Eine Saison später schaffte Fulham den Aufstieg in die First Division, die erste goldene Zeit des Vereins.


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Auf den zurückgetretenen Trainer Phil Kelso folgte zum ersten Mal ein ehemaliger Fußballprofi, Andy Ducat. Ducat war unter Kelso Spieler gewesen. Zwischen 1921 und 1924 spielte er gegen Ende einer langen und erfolgreichen Karriere auf der halbrechten Position und schoss in 69 Spielen fünf Tore für die Whites.

Ducat war ein seriöser Charakter und man kann darauf wetten, dass der Klub nach den Skandalen um Phil Kelso genau einen solchen Mann gesucht hatte. Ducat war integer, er war einer der bekanntesten und hochdekoriertesten Sportsmänner Englands. Neben seiner aktiven Karriere als Fußballer spielte er auch professionell Cricket. Damals nicht unüblich für Fußballer. Einige sollen für Cricket sogar ihre Trainingspläne vernachlässigt haben. Es lässt sich jedoch nicht nachprüfen, ob das tatsächlich Realität war oder nur ein böses Gerücht ist!

Wie seine beiden Vorgänger war auch der in Brixton geborene Ducat mal bei Woolwich Arsenal beschäftigt. Jedoch nicht wie Bradshaw oder Kelso als Manager, sondern als Spieler. 1905 hatte Kelso ihn verpflichtet. 1912 ging er schließlich zu Aston Villa, wo er 1920 als Kapitän den FA Cup holte. Als ihn die Klubbosse im folgenden Jahr dazu bewegen wollten, nach Birmingham zu ziehen - Ducat lebte immer noch in London - verließ er den Verein und kam zu Fulham. Die Ernennung zum Manager war unglücklich, wenn auch durchaus lobenswert. Denn Ducat war ein sehr distinguierter Mann, der all die Werte der victorianischen Zeit verkörperte - Integrität, Sportsmanship und Fleiß.

Doch Kelso hatte eine zerrüttete Mannschaft hinterlassen und Ducat war nicht der Mann, der den Umbruch schaffen konnte. Obwohl er versuchte, die Mannschaft umzukrempeln und in das Viertelfinale des FA Cups 1926 einzog, waren die Leistungen alles andere als zufriedenstellend. Man schaffte denkbar knapp den Klassenerhalt in den Jahren unter Ducat.

Andy Ducat
Und so ging er unfreiwillig in die Geschichte ein: Als erster Manager, der entlassen wurde. Bradshaw und Kelso waren von selbst zurückgetreten, Ducat wurde vom Vorstand an die Luft gesetzt.
Doch der Gentleman war auch weiter sportlich aktiv: Er spielte wieder Cricket für Surrey und trainierte in Eton. Außerdem schrieb er Kolumnen und Berichte für eine Tageszeitung.

Im July 1942 verstarb Ducat überraschend, während er in einer Army-Auswahl Cricket spiele. Andy Ducat wurde nur 56 Jahre alt.

Zum Nachfolger Ducats wurde am Ende der 1925/26er Saison ein weiterer ehemaliger Fulham-Spieler ernannt. Joe Bradshaw hatte zwanzig Jahre früher unter seinem Vater Harry bei Fulham gespielt, und auf dem rechten Flügel eine handvoll Spiele absolviert. Zuvor war auch er - wie seine drei Vorgänger - bei Woolwich Arsenal aktiv, einem Südlondoner Verein, der nach einer Vereinspleite im Norden Londons wieder angesiedelt wurde. Ohne das Woolwich, versteht sich.

Während seiner aktiven Karriere spielte er außerdem für Chelsea, QPR und Southend, wo er 1911 auch Spielertrainer wurde. Zwei Jahre später bekam er den Job auf Vollzeit-Basis.
Nach dem Ersten Weltkrieg ging es dann rauf in die Football League, mit dem walisischen Verein Swansea. Sieben Jahre blieb er an der Südküste von Wales, bis er zum Craven Cottage zurückkehrte.

Wie auch bei seinem Vorgänger lief es nicht grade berauschend. Zwar hielt Bradshaw Fulham in seiner ersten Saison in der Second Division, doch am Ende des zweiten Jahres ging die Falltür auf. Und wieder tun sich ungeahnte Parallelen zur Jetztzeit auf: Fulham war in der Abstiegssaison 1927/28 eine der besten Mannschaften zuhause, doch auswärts verloren Bradshaws Spieler 20 Spiele in Folge. In Blackpool brauchten sie am letzten Tag lediglich ein Unentschieden, um die Klasse zu halten - doch das Team verlor mit 0-4 und stieg zum ersten Mal überhaupt ab.

Überraschenderweise blieb Bradshaw auch nach dem Abstieg im Amt, doch auch die Saison in der Third Division war kein großer Erfolg - und so verließ er Fulham am Ende der Saison.

Nach einer weiteren Station bei Bristol City, wo er bis Februar 1932 blieb, verliert sich seine Spur.

Ihm folgte der Scout Ned Liddell nach. Liddell, zum Zeitpunkt seines Amtsantrittes 51 Jahre alt, kam aus dem Nordosten, und hatte vor dem Ersten Weltkrieg eine Karriere als Spieler gemacht, unter anderem für Sunderland, Southampton, Woolwich Arsenal, Southend und Clapton Orient.

Als Trainer beerbte er erst Joe Bradshaw bei Southend United, ging dann zu den Queens Park Rangers und heuerte 1924 bei Fulham als Chefscout an. Liddell kannte den Klub also, und nach den eher bescheidenen Erfahrungen mit den beiden jüngeren Managern Ducat und Bradshaw junior machte das sicher Sinn. Doch auch der dritte Manager in fünf Jahren sollte kein Glück haben. Der Klub dümpelte weiter in der Third Division herum und die Tendenz war zu allem Überfluss auch noch negativ. Es ging eher noch weiter runter. Nach nicht einmal zwei Jahren, um Ostern 1931, wurde Liddell von Präsident Dean entlassen und nahm seinen Posten als Scout wieder ein.

Es war wohl niemand so erleichtert wie "Ned" selbst. Er war gut darin, in Spielern Talent zu sehen, aber seine Qualitäten als Manager, also als Macher, als Taktiker und Motivator, waren letztendlich nicht ausreichend für den Ligaalltag.

Jedoch sollte Liddell bis zu seinem Tod 1968 (90-jährig) dem Fußball eng verbunden bleiben. Nachdem er Fulham verlassen hatte, scoutete er für West Ham und Tottenham und kehrte 1936 für Luton Town sogar noch einmal für zwei Jahre ins Traineramt zurück.
Matchday Programme, 5.11.1955

John Dean war gewillt, das Amt schnellstmöglich neu zu besetzen und so folgte schon nach wenigen Tagen die Ernennung von James McIntyre, einem willenstarken Mann aus Staffordshire, der, obgleich nur knapp drei Jahre im Amt, zum erfolgreichsten Fulham-Manager seit Harry Bradshaw werden sollte. McIntyre, der vor dem Ersten Weltkrieg ein Nomadendasein als Spieler führte - er spielte während seiner Karriere für sieben Mannschaften - war ein erfahrener Coach, obwohl er nach seiner aktiven Karriere erstmal in einer Autofabrik arbeitete. Nach dem Ersten Weltkrieg schließlich wurde er Manager von Southampton, denen er 1922 den Titel in der Third Division South bescherte.

1924 jedoch trat er zurück und zog nach Schottland, wo er ein Hotel leitete. 1928 holte ihn sein ehemaliges Team Coventry zurück, 1931 folgte dann der Wechsel zu den Cottagers. Er fand das Team, dessen Stars zu der Zeit der unermüdliche Frank Penn (schon fast 20 Jahre bei Fulham), Flügelspieler Jack Finch sowie die Stürmer Frank 'Bonzo' Newton und Jim Hammond waren, im Mittelfeld der Third Division vor. In seiner ersten vollen Saison, 1931/32, führte er das Team sofort auf den ersten Tabellenplatz und somit in die Second Division. Rekordverdächtige 111 Tore schafften die Spieler in dieser Saison, Newton und Hammond alleine schossen zusammen 74 davon. In der Folgesaison schaffte man beinahe sogar den direkten Durchmarsch, doch Platz 3 reichte nicht ganz. Fünf Punkte fehlten am Ende auf Tottenham, sechs auf Stoke City.

McIntyre bewies großes Geschick bei der Auswahl seiner Spieler, seine Verpflichtung 'Bonzo' Newton war fraglos sein größter Coup - gleichzeitig aber auch sein Verhängnis. Als er seinen Starstürmer nämlich für nur 650 Pfund an Reading verscherbelte und den Oldie Jack Lambert für 2.500 Pfund als Ersatz holte, verspielte er das mühsam aufgebaute Vertrauen des Vorstandes und der Fans. Lambert stellte sich zu allem Überfluss als Flop heraus.

Im Februar 1934 wurde McIntyre gefeuert - als Grund wurde von den Vorstandsmitgliedern der Verkauf von 'Bonzo' Newton angegeben. McIntyre arbeitete, wie Kelso, nie wieder im Fußball-Geschäft und starb in 1954 in Surrey.

Interimsmäßig übernahm Trainer Joe Edelston den Posten des Managers, doch zum Saisonstart 1934/35 zog Dean das nächste Ass aus dem Ärmel: Der Globetrotter (zumindest nach damaligen Maßstäben) Jimmy Hogan wurde angeworben. Hogans CV war in der Tat beeindruckend: Der ehemalige Fulham-Spieler (er spielte unter anderem im letzte Woche thematisierten FA-Cup Halbfinale 1908) gilt heute noch als großer Vordenker des Fußballs - allerdings eher in Kontinentaleuropa. In England ist sein Name weitgehend unbekannt geblieben.

Sowohl vor als auch nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete Hogan vor allem in Ungarn, der Schweiz, Deutschland und den Niederlanden. Seine größten Erfolge feierte er zweifellos in Österreich, wo er unter anderem als Nationaltrainer verantwortlich war für das "Wunderteam", wie es in späteren Jahren unter Hogans Ziehsohn Hugo Meisl genannt wurde. Ähnlich wie in Ungarn, wo er noch heute als geistiger Vater der großen ungarischen Fußballergenerationen um György Sározi und später Ferenc Puskás, Jószef Bozsik und Nándor Hidegkuti gefeiert wird, fiel er im gesamten Kontinentaleuropa als Pionier moderner Trainingstechniken und innovativer Methoden auf.

Jimmy Hogan (l.)
Für Präsident Dean war es eine verzwickte Sache, ein Reise ins Unbekannte. Denn obwohl Hogan ein überaus anerkannter und erfahrener Coach war, war Fulham seine erste Trainerstation in England. Und sie dauerte weniger als ein Jahr. Im Gegensatz zu den in Großbritannien üblichen, administrativen Managern, die in erster Linie vom Schreibtisch aus arbeiteten und das Training den Coaches überließen, mischte sich Hogan von vornerein in den täglichen Trainingsbetrieb ein. Besonders an Hogan war auch, dass er einer der ersten Manager war, der auch auf die Ernährungsgewohnheiten seiner Spieler . So verordnete er Einigen strenge Diäten.

Dies gefiel einigen etablierten Spielern naturgemäß eher weniger. Die Unzufriedenheit innerhalb des Teams wuchs und so kränkelten auch die Resultate. Nach dem Jahreswechsel 1934/35 wurde Hogan entlassen - unsensiblerweise nach einem Krankenhausaufenthalt wegen einer Blinddarmerkrankung. Ihn ersetzte wiederum Joe Edelston, der die Saison in der Second Division noch retten konnte: Vor allem Eddie Perry half ihm dabei. Der Waliser, der für die Reserves seit 1931 fast 100 Tore erzielte, war von Hogan nur sehr sporadisch eingesetzt worden. Edelston vertraute ihm und Perry zahlte es mit Toren zurück: Auch seine 15 Tore in 19 Sielen sorgten dafür, dass man die Saison auf einem formidablen siebten Platz abschloss - unmittelbar hinter Manchester United und Newcastle.

Obwohl einiges dafür sprach, Edelston den Job auf permanenter Basis zu geben, wollte Dean diesmal keine halben Sachen riskieren. Und so suchte er nach einem "safe pair of hands" - und er fand die Lösung. Sie hörte auf den Namen Jack Peart, rauchte Pfeife und war ein typischer Manager seiner Zeit. Peart war zum Zeitpunkt seiner Ernennung 46 Jahre alt und hatte zuvor Rochdale und Bradford trainiert.

Man zahlte ihm bei Fulham 600 Pfund im Jahr - und dafür bekam man die erhoffte Stabilität zurück. Jack Peart wurde die undankbare Aufgabe zuteil, die Cottagers, die er insgesamt 13 Jahre betreute, durch die Wirren des Zweiten Weltkrieges zu führen.

In der Zeit vor Ausbruch des Krieges hielt Peart, der sich in einem Anzug wohler fühlte als in Trainingsmontur, Fulham konstant in der oberen Tabellenhälfte der Second Division. Alleine das ist ein Verdienst, der ihm angesichts der Schwankungen der Mannschaft in den vorherigen Jahren hoch anzurechnen war. Der aus South Shields, Tyneside, kommende Peart, der in seiner aktiven Karriere für insgesamt acht Mannschaften gegen den Ball trat, war angesichts mangelnder finanzieller Ressourcen zum 'transfer gambling' verdammt. Doch er spielte es gut, dieses Spiel: Neben günstigen, erfolgreichen Transfers - Ronnie Rooke zum Beispiel, der in der Reserve von Crystal Palace herumvegitierte, oder Pat Beasley - baute er vor allem die eigene Jugend in die Planungen ein. So machten Joe Bacuzzi oder Arthur Stevens ihre Debüts in der Ära Peart.

Das große Pech des Mannes von der Tyneside war, wie bei so vielen Millionen Menschen auf dieser Welt, der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Sieben seiner dreizehn Jahre fielen in die Kriegszeit, und Fulham spielte in verschiedenen, eilig zusammengewürfelten, regional begrenzten Ligen, zum Beispiel der South Regional League, die 1940/41 sage und schreibe 35 Mannschaften aus dem Süden Englands umfasste. Die Spiele fanden in teils unwirklichen Zuständen statt, zwischen Bomenalarm und Fliegerangriffen. Doch die Bevölkerung dankte es den Fußballteams und so stehen die Spiele auch beispielhaft für die Stimmung, die Großbritannien zu dieser Zeit erfasste und die in erster Linie vom Königshaus in Person von König George VI. und seiner Frau Elizabeth vermittelt wurde: Nein, wir lassen uns nicht unterkriegen - und wir werden unser gesellschaftliches Leben nicht erlahmen lassen.

Und die Spieler, die zu dieser Zeit für Fulham spielten - neben einer Stammbesatzung reisten vor allem landesweit bekannte Stars hin und her, 'wartime guests' nannte man das, liest sich wie ein 'Who is Who' des Fußballs.
Aber auch etablierte Spieler zeigten während des Krieges Glanzleitungen: Ronnie Rooke beispielsweise erzielte in 199 Toren in den sieben Jahren stolze 212 Tore.


Ronnie Rooke im Craven Cottage
Der Verkauf dieses Topstürmers kurz nach dem Krieg war übrigens recht kontrovers: Arsenal wollte den bei den Fans überaus beliebten Rooke kaufen. Peart bat Arsenal's Tom Whittaker, sein Auto einige Straßenzüge vom Craven Cottage entfernt zu parken. Sonst würden die Fans von der Aktion erfahren und das Auto zerlegen. Allerdings ging alles 'gut'. Rooke wurde verkauft und spielte noch drei Jahre erfolgreich bei den 'Gunners'.

 Es ist sicherlich Pearts größte Leistung, den Verein hier zusammengehalten zu haben und gleichzeitig mit zahlreichen jungen Spielern schon das Rückgrat der erfolgreichen Teams der Nachkriegszeit zu formen.
Als er im September 1948 mit grade mal 59 Jahren nach kurzer und schwerer Krankheit verstarb, war er immer noch im Amt und hatte ein schlagkräftiges Team aufgebaut. Es gehört wohl zur Ironie der Geschichte, dass er es nie in Vollendung gesehen hat: Doch die Spieler dankten es ihm, und feierte am Ende der Saison 1948/49, in der Peart nach kurzer Krankheit nach vier Spieltagen verstorben war, die Meisterschaft in der Second Division. Stars dieser Mannschaft waren die Klublegenden Len Quested und Bedford "Beddy" Jezzard, Arthur Stevens und Arthur Rowley.

Der ehemalige Spieler Frank Osborne, seit Kriegsende Director of Football, folgte auf Peart, wenn auch äußert wiederstrebend. Der in Südafrika geborene Osborne war von 1921-1924 Spieler für die Whites, bevor er aus finanziellen Gründen zu Tottenham ging. Jahre später kam er zurück und führte Fulham durch die ersten zwei Jahrzehnte der Nachkriegszeit, als Schnittstelle zwischen Vorstand und Management. Osborne war in den 20ern Fulhams erster englischer Nationalspieler. Er bevorzugte die Arbeit im Hintergrund - und so führte er Fulham nur als Interimslösung, wie noch ein weiteres Mal wenige Jahre später.

Er konnte den erstmaligen Aufstieg in die First Division übersehen. Pearts frühzeitiges Ableben scheint die Mannschaft zusammengeschweißt zu haben. Und so gewann man nach seinem Tod 22 der 36 Spiele - und holte den Titel. Osborne rückte wieder ins zweite Glied zurück, ein anderer übernahm.

Bill Dodgin, Sr., ein Spieler der Vorkriegszeit und in den Jahren zuvor für den FC Southampton verantwortlich, wurde 1949 zum Nachfolger von Osborne berufen. Doch die Mannschaft war noch nicht reif für die Division One. Drei Jahre Abstiegskampf folgten, am Ende der dritten Saison stand schließlich der Abstieg. Dodgin selbst machte es sich nicht leichter, indem er Publikumsliebling Len Quested verkaufte und seinen eigenen Sohn, den späteren Fulham-Trainer Bill Dodgin, Jr., aufstellte.

Bill Dodgin, Sr. (r.) mit dem 17jährigen Bobby Robson, c. 1950

Auch die Youngster, die er einbauen wollte, etwa die späteren Ikonen Johnny Haynes und Sir Bobby Robson, waren noch nicht weit genug, um Einfluss auszuüben. Und so wurde er 1953 entlassen.

Doch der Frohnatur Dodgin verkraftete den Rauswurf und arbeitete bis 1972 noch erfolgreich bei Brentford, Sampdoria und den Bristol Rovers. Als Trainer der 'Pirates' traf er im November 1970 sogar auf seinen Sohn, der Trainer der Cottagers war. Der Senior behielt die Oberhand.


Ron Greenwood (l.) köpft den Ball gegen Ipswich über das Tor (Tor: Ian Black), 5.3.55
Auf Dodgin, Sen. folgte, nach einer dreijährigen Episode unter Osborne, während der Robson und Johnny Haynes endgültig den Durchbruch schafften, der Schotte Dugald "Doug" Livingstone. Livingstone war ein erfahrener und weitgereister Manager, vielleicht einer der besten und gleichzeitig verkanntesten aller Manager in Fulhams langer Geschichte.



Robson, Jezzard, Haynes (v.l.n.r.)
Unter ihm wirkte das vielleicht begnadetste Sturmtrio, dass das Craven Cottage je gesehen hat: Bedford Jezzard sowie die beiden Jungstars Haynes und Robson. Auch wenn Livingstone zwei von ihnen bis 1958 verlor, Jezzard aufgrund einer Verletzung und Robson nach Vereinswechsel - dies bleibt sein größter Verdienst.

Auch der spätere Weltmeister George Cohen und Torwart Tony Macedo gaben unter Livingstone ihre Einstände im Fulham-Dress. Jedoch verließ Livingstone Fulham schon 1958, weil seine Frau Heimweh hatte. Die Familie kehrte nach Schottland zurück und ein ehemaliger Stürmer übernahm das Ruder bei den Cottagers - die noch in der zweiten Liga zuhause waren. Aber nicht mehr lange. Doch zu der ersten "Goldenen Ära" mehr in der nächsten Woche.


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Nächste Woche: Die erste Goldene Ära - Weltstars im Fulham-Dress und die Reise nach Wembley. 1958-1975.

Sonntag, 13. Mai 2012

Champions!

Hervorragende News - Unsere U18 hat gestern das Finale der Premier Academy League gewonnen! Im Craven Cottage hieß es nach 90 Minuten gegen die Blackburn Rovers 2-0 für das Team von Kit Symons, das somit eine herausragende Saison zu einem erfolgreichen Ende bringen konnte.

Champions! Ronny Minkwitz mit dem Cup (Foto: Fulham FC)

Letzte Woche konnte das Team um den deutschen Kapitän Ronny Minkwitz im Halbfinale Leicester City aus dem Weg räumen. Symons wechselte lediglich einmal, und brachte Josh Pritchard für den gesperrten Josh Passley.
Die erste Chance der Partie hatten die Gäste aus Lancashire, doch Hugo Rodriguez verfehlte das Tor knapp, nachdem er nach innen gezogen war.
Während Fulham versuchte, am Boden mit schnellen Pässen Lücken in die gegnerische Abwehr zu reißen, verließen sich die Rovers auf die körperliche Überlegenheit.
Obwohl Fulham über jede Menge Ballbesitz verfügte, war es Blackburn, dass die ersten Chancen hatte: Curtis Hanley verpasste die nächste Chance, die nur durch ein starkes Tackling von Pritchard verhindert werden konnte.
Nach einer halben Stunde war es wieder Fernandez, der eine Großchance versiebte.

In der Folge verstanden es die Rovers aber nicht, mit Fulhams schnellem Kombinationsspiel umzugehen. Das Spiel wurde vonseiten der Nordengländer zunehmend härter. Vor allem der Australier Ryan Williams, im Januar von Portsmouth gekommen, stellte Blackburn vor Probleme. Einzig Stürmer Rodriguez versuchte, auch durch Technik und individuelle Stärke zu bestehen.

In der 45. Minute fiel beinahe das 1-0 für die Cottagers: Linksverteidiger Sean Kavanagh, im Sommer aus Irland gekommen, setzte einen Freistoss an die Querlatte.

Nach 52 Minuten konnten die Rovers Fulham nichts mehr entgegensetzen. Nachdem sie Williams' Schuss zur Ecke klären konnten, waren sie in der Folge nicht in der Lage, Stürmer Cauley Woodrow zu decken. Der 17-jährige U-Nationalspieler konnte Mescas Eckball zum 1-0 einschieben.


Woodrow erzielt das 1-0 (Foto: Fulham FC)
Die Anzahl der gelben Karten für die Rovers wuchs und Fulham übernahm nun vollends die Kontrolle. In der 81. Minute flammte bei Blackburn noch einmal kurz Hoffnung auf, als man Fulhams neuen Torwart Connor Roberts (eine Verpflichtung von Everton) zu einer Parade zwingen konnte. Nur zwei Minuten später machte der Man of the Match, Ryan Williams, jedoch alles klar: Wieder war es Mesca, der für die Vorlage verantwortlich war - er legte den Ball vom Flügel nach innen, Williams musste nur noch einschieben.
In der Folge brachte Fulham das Spiel souverän nach Hause, Rovers-Spieler O'Sullivan flog nach einem Frustfoul in den Schlussminuten noch vom Platz.

Hier die Feierlichkeiten nach dem Schlusspfiff:


Fulham: Roberts - Brister, Pritchard, Grimmer, Kavanagh - Christensen (Sambou 87), Minkwitz(c), Altman - Williams (Banya 89), Mesca - Woodrow (Gameiro 82).
Champs - Fulhams Deaf Team
Blackburn: Dilo - Wylie, Hanley, Edwards(c), Beesley - O'Connell, Lennahan (Boland 45), O'Sullivan - Cotton (Cham 69), Haley - Fernandez (Payne 82).

Auch das Fulham Deaf Team (Fulhams Gehörlosen-Mannschaft) ist übrigens englischer Meister geworden! Da kann sich das First Team mal eine Scheibe von abschneiden. Die Mannschaft von Martin Jol hat heute im letzten Saisonspiel an der White Hart Lane mit 2-0 verloren. Immerhin Platz 9 gab es letztendlich aber doch. Eine Analyse der Saison wird es hier von mir beizeiten auch geben.

Mr Fulham

Samstag, 12. Mai 2012

Historical Notes - Von der Gründerzeit bis zum Ende der Kelso-Ära. 1879-1924.



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Fulham hat eine bewegte Geschichte, der Verein hat so ziemlich alle Höhen und Tiefen mitgenommen, die man als Fußballklub erleben kann. Von der Gründerzeit über die ersten Gehversuche im Ligafußball, von den Wirren des Zweiten Weltkrieges bis zum Erstligafußball der 1960er Jahre. Dann die 70er Jahre, die anstelle von Erstligafußball ein FA-Cup Finale für Fulham bereit hielten.  Die bitteren Jahre unter den Präsidenten Clay und Bulstrode, die den Klub Ende der Achziger fast ausbluten ließen. Schließlich die Rettung durch Jimmy Hill und die "neue Zeitrechung" unter Mohamed Al Fayed. Das letzte Jahrzehnt kann wohl als die Hochzeit in der 132-jährigen Vereinsgeschichte gesehen werden - alles gipfelt in dem grandiosen Europa League-Run der 2009/10er Saison.
In dieser Serie soll die 132-jährige Geschichte Fulhams ein wenig nacherzählt werden, mit allen Höhen und Tiefen und den gelegentlichen Kuriositäten, die Fulham begleiteten.
In der ersten Ausgabe soll es diese Woche um die Gründungszeit gehen - die ersten 45 Jahre des Vereines, von der Gründung des Vereines bis zur Amtsübergabe von Phil Kelso an Andy Ducat.

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Der Fulham Football Club wurde 1879 von Reverend John Henry Cardwell sowie den lokal bekannten Familien Murdoch und Norman als St Andrew's Church Sunday School gegründet, hauptsächlich, um den Jugendlichen in dem Arbeiterviertel eine Beschäftigung zu geben. Der erst 15-jährige Tom Norman, Sohn von Edward und Lucy Norman, die bei der Gründung des Klubs beteiligt waren, war 15 Jahre lang Spieler im Verein und organisierte gleichzeitig Partien für das junge Team, bei dem zuerst Cricket, nicht Fußball, höchste Priorität hatte.
In den ersten Jahren waren die Ansetzungen oft nicht viel mehr als ein paar Kicks in den zahlreichen Londoner Parks, da es noch überhaupt keine Ligastruktur, Pokals oder adäquate Finanzierung gab.
So musste beispielsweise die Außenwand einer angrenzenden Schule als Tor herhalten.
Im Laufe der kommenden Jahre erfreuten sich die Partien zwischen diesen Gruppen zunehmender Beliebtheit. Die missionarisch betreuten Jugendlichen der Gründerzeit waren erwachsen geworden, und sie gingen die Spiele inzwischen mit wirklicher Ernsthaftigkeit an. Die Suche nach einer sportlichen Heimat wurde nun zu einer Priorität - nach Stops an der Star Lane, die von den Spielern vielsagend als "Mud Pond" (Schlammteich) bezeichnet wurde, in Putney Lower Common, dem Ranelagh Club in der Nähe der Putney Bridge, Parsons Green sowie Eight Bells in der Fulham High Street, sollte der Verein um die Jahrhundertwende im Craven Cottage eine Heimat finden. Doch dazu später.
Am Beginn der Saison 1886/87 wurde der Verein in "Fulham St Andrew's Cricket and Football Club" umbenannt - der Klub erhielt erstmals den Hauptbestandteil des heutigen Namens. Ein Zeichen für die zunehmende Professionalisierung des Vereins. In dieser Saison gewann Fulham, wie es jetzt genannt werden kann, 21 seiner 22 Spiele in der Meisterschaft und gewann den West London Association Cup, in dessen Finalspiel sie St Matthew's mit 2-1 besiegten.
1891 war die Mannschaft der erste Sieger des West London Observer Challenge Cups. Zu diesem Zeitpunkt wurde des simplere Name "Fulham Football Club" übernommen. Der Klub war gereift, zu einem der erfolgreichsten Hauptstadtteams seiner Zeit.
Ebenfalls im Jahre 1891 konnte man einen weiteren Erfolg verbuchen - diesmal auf finanzieller Ebene. Das Team, das nach wie vor ein Nomadendasein in West London führte, konnte erstmals in einem geschlossenen Stadion auflaufen, dem Half Moon in Putney, und somit einen Eintrittspreis verlangen. 3 Pence wurden pro Person verlangt. Teilweise pilgerten schon Tausende von Menschen zu Fulham-Spielen.
Im folgenden Jahr war Fulham Gründungsmitglied der West London League. Und gewann sogleich die erste Ausgabe, mit 16 Siegen und zwei Unentschieden aus 18 Spielen. Teil der Meistermannschaft waren auch Tom Norman und Jack King, zwei der Gründungsmitglieder des Vereins, die schon 1879 mitkickten.
1894 schließlich folgte die große Möglichkeit, endlich vollends zu einem professionellen Fußballklub zu reifen. Ein verfallenes Landhaus, 1780 von Lord Craven erbaut, sollte zur neuen sportlichen Heimat werden. Das Cottage (engl. für Landhaus) wurde wieder errichtet und rundherum Tribünen aufgebaut. Zehn Jahre später wurde von Architekt Archibald Leitch die jetzige Fassade des Stevenage Road Stands (heute Johnny Haynes Stand) errichtet, die typisch ist für die edwardianische Architektur kurz nach der Jahrhundertwende.

Das Craven Cottage - circa 1888
Zeitgleich mit dem Wechsel ins Craven Cottage, das heute noch die talismanische Heimstätte des FC Fulham ist, debütierte Fulham in der London League und dem neugegründeten FA Cup.
1903 wurde Fulham in eine Limited (deutsch: GmbH) transformiert. Der Präsident, J.F. Hitchcock, realisierte, dass nur zehn Southern League Second Division-Spiele die Entwicklung des Klubs beeinträchtigen würden und fragte an, ob man Fulham zur First Division zulassen würde. Dies tat man und so war Fulham erstmals erstklassig vertreten.
Für £7,500 wurde der Klub erstligatauglich gemacht. Behilflich waren vor allem "einige einflussreiche Gentlemen aus dem Distrikt". Diese unterschieden sich klar von den Gründervätern Reverend Cardwell und Dr. Murdoch. Acht Vorstandsmitglieder führten nun den Verein, zwei von ihnen stachen heraus: John Dean und Henry Norris. Sie waren erfolgreiche Geschäftsleute aus dem Stadtteil. Dean folgte Hitchcock als Präsident des Vereines nach. Er war der erste Dean im Vorstand - sein Sohn John Bradlaugh Dean sowie seine Enkel folgten ihm nach, sodass von 1903 bis 1977 der Name Dean nahezu in jedem Jahr im Vorstand auftauchte.
Dean führte ein Familienunternehmen in Putney, Deans Blinds. So mancher Spieler arbeitete hier nach Ende der aktiven Karriere. Dean war ein typischer Geschäftsmann der Zeit, gebieterisch und fordernd, gleichzeitig aber engagiert und treu.
Seine erste Amtszeit dauerte bis 1907. Nach einem Streit mit Norris, der auch bei Arsenal Präsident war, verließ er 1910 das "board", kehrte aber 1920 zurück und war von 1925 bis zu seinem Tod 1944 erneut verantwortlich für die Geschichte Fulhams. Nachfolger wurde sein Sohn, John Bradlaugh Dean, der das Amt bis 1958 ausübte.
Norris war 11 Jahre lang Teil der Führungsriege, von 1903 bis 1914. Danach legte er sein Hauptaugenmerk aufgrund von Geschäftsinteressen in Nordlondon bei Arsenal.
 
 
Die beiden ambitionierten Männer schafften es, im April 1904 von Arsenal Manager Harry Bradshaw zu verpflichten. Der aus Burnley stammende Bradshaw war somit der erste offizielle Manager des noch jungen Teams. Innerhalb von wenigen Jahren führte er die "Cottagers", wie sie wegen ihrer Bindung an das Craven Cottage fortan genannt wurden, von der Edwardian Third Division in die Football League. 1907/08 erreichte Bradshaws Team das Halbfinale des FA Cups und schaffte fast den direkten Durchmarsch in die First Division.
Harry Bradshaw
Obwohl Bradshaw eher als ruhige, besonnene Figur in Erinnerung blieb, wusste er doch vor allem auf dem Transfermarkt genau, was er wollte. Wenn heutzutage viele über die Unbeständigkeit und die Söldnermentalität im Fußball meckern, sollten sie sich die Verhältnisse von vor hundert Jahren vor Augen führen. Bradshaw setze in fünf Jahren Trainerschaft über 70 Spieler ein, darunter seine Söhne Joe (später selber Fulham-Trainer) und Will. Außerdem überwachte er die Umbaumaßnahmen am Craven Cottage, 1904/05.
Fulhams Topspieler zu dieser Zeit waren die drei Defensivspezialisten Arthur 'Pat' Collins, Billy Goldie und Billy Morrison, Torhüter Jack Fryer und Stürmer Bob Dalrymple. Nachdem Norris 1907 dafür gesorgt hatte, dass Fulham an Stelle von Burton United in der Football League teilnehmen durfte, war das Ziel umgesetzt, was die beiden Geschäftsfreunde sich gesetzt hatten: Fulham war angekommen im professionellen Sport, und das nicht nur in der Ligazugehörigkeit. In das Craven Cottage pilgerten regelmäßig über 20.000 Fans, um die Spiele der Cottagers zu sehen. Im März 1908 kamen sogar 40.000, um das Viertrundenspiel Fulhams im FA Cup zu sehen. Gegner war die beste britische Mannschaft dieser Zeit, Manchester United. Fulham besiegte die United-Elf, mit 2-1.
"Taktisch war Fulham den artistischen Mancunians überlegen. Es war ein spannendes Match, ein Sieg, der London die erfreuliche Erkenntnis bringt, dass die Metropolis [also London, Anm. d. Red.] einen würdigen FA-Cup-Sieger hätte", so eine Tageszeitung am folgenden Morgen.
Davor hatte Fulham schon die Lokalrivalen von ManUtd, Manchester City, aus dem Weg geräumt. Erst im Halbfinale war Schluss - in Liverpool setzte es gegen Newcastle United eine krachende 6-0-Niederlage.
Phil Kelso
Manager Bradshaw beendete die Zusammenarbeit 1909, um Generalsekretär der Southern League zu werden. Sein Nachfolger wurde der Schotte Phil Kelso, der zuvor für die Hibs und Woolwich Arsenal gearbeitet hatte.
Kelso ist bis heute der Trainer mit der längsten Amtszeit in der Geschichte Fulhams. Bis 1924 prägte er die Geschicke der Cottagers, über 15 Jahre lang. Jedoch darf man zweifeln, ob sich das Team unter Kelso weiterentwickelt hat. Man kann das Kapitel wohl treffender mit "consolidation" bezeichnen. Kelso setzte Bradshaws gute Arbeit zwar fort, verpasste aber den Sprung in die erste Liga. Die Tatsache, dass Henry Norris sich zunehmend von Fulham abwandte, mag ein Faktor gewesen sein.
Das auch heute noch bewährte Transferrezept, junge Spieler aus der eigenen Academy mit preiswerten Spielern und Altstars zu mixen, war auch unter Kelso ein probates Mittel.
 
 
So spielten für die Cottagers zu dieser Zeit durchaus namhafte Spieler, die ihre Reputationen freilich andernorts erworben hatten. So zum Beispiel der talentierte, aber schwierige Bobby Templeton, der "George Best seiner Zeit", wie ihn Dennis Turner in "Fulham - A Complete Record" beschreibt.
Zu den herausragenden Verpflichtungen Kelsos zählen in erster Linie Wattie White, ein schottischer Stürmer, der über 200 Partien für die Cottagers machen sollte, der Oldie Danny Shea, der erste Spieler, der Jahre vorher, 1913, bei seinem Transfer von West Ham zu Blackburn als erster Spieler weltweit mehr als 2.000 Pfund Ablöse kostete, oder Andy Ducat, der Kelso 1924 beerben sollte.
Jedoch war auch die eine oder andere Kuriosität unter den 120 von Kelso eingesetzten Spielern zu finden, so etwa der Ägypter Hassan Hegazi, der erste Ausländer, der für Fulham die Schuhe schnürte. Der Amateur spielte nur ein einziges Mal, im November 1911. Oder aber der Schwergewichtsboxer und Britische Meister Bill Wells.
Frank Penn als FFC-Spieler, c 1920
Einige Spieler jedoch hinterließen einen bleibenderen Eindruck. Der Keeper Arthur Reynolds etwa, der insgesamt 15 Jahre das Tor Fulhams hütete. Jimmy Torrance, der später Kapitän des Vereins war und über 300 Ligaspiele absolvierte. Oder Frank Penn, der insgesamt 50 Jahre für den Verein tätig war, von 1915 bis 1934 als Spieler auf der Außenbahn, von 1934 bis 1965 als Assistenztrainer. Auch Frank Osborne war nach seiner aktiven Karriere noch über 30 Jahre für den Verein tätig. Als Sportdirektor war er die alles entscheidende Figur in den ersten 20 Jahren nach Ende des 2. Weltkrieges. 1964 verabschiedete er sich in den Ruhestand - zu diesem Zeitpunkt hatte Fulham die Hürde genommen und war für insgesamt elf Jahre erstklassig. Doch dazu später.
Kelsos Karriere ging unrühmlich zu Ende. Im März 1922, Fulham lag vielversprechend auf Platz 4 der Zweitliga-Tabelle, mussten die Cottagers zu einem schwierigen Auswärtsspiel nach South Shields. Kelso soll seinen Spieler Barney Travers dazu angestachelt haben, die gegnerischen Spieler zu schmieren, um Fulham so das Spiel zu "kaufen". Travers wurde von der FA daraufhi lebenslang gesperrt. Doch der wahre Betrüger, Manager Phil Kelso, blieb noch zwei Jahre lang im Amt. Nach der Saison 1923/24 verließ er Fulham und erhielt keine Anstellung mehr bei einem Fußballteam.

 
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Nächste Woche: Der lange Weg aus der Instabilität in die First Division. 1924-1958.

Donnerstag, 3. Mai 2012

BBC Football Legends - Johnny Haynes

Heute werde ich Euch mit Worten alleine lassen. Ich bin momentan aus vielerlei Gründen nicht wirklich für irgendwelche kreativen Ausbrüche zu haben und wollte auch nicht über wegen jedem Mist hier einen Post vom Zaun brechen, aber trotzdem ein kleines Lebenszeichen hinterlassen.

Maestro - Johnny Haynes
Zu Fulhams Saisonleistung lässt sich sagen, dass man sich so langsam fängt. Gegen Liverpool gab es jetzt sogar den ersten Sieg an der Merseyside seit dem Paläozoikum. Liverpool allerdings auch mit einer gefühlten D-Elf, weil die am Sonntag im FA Cup-Finale gegen den FC Chelsea (18.15 Live auf Sport1) stehen. Davor setzte es ebenfalls an der Merseyside eine krachende 0-4-Niederlage beim FC Everton. Wie man also sieht, sieht man nichts. Oder wenig. Zu wenig zumindest für eine gesittete Analyse, zu wenig, um Rückschlüsse auf die letzten beiden Begegnungen (Sunderland zuhause, Spurs away) zu ziehen. Ich melde mich beizeiten mal wieder ausführlicher, hab aber jetzt eine BBC-Doku ausgegraben. Über den Maestro. Johnny Haynes, der 2005 verstorbene Übervater Fulhams, der größte Spieler, den das Craven Cottage jemals gesehen hat (take that, Ronaldo!) - er kommt zu Wort in dieser Dokumentation, im Gespräch mit Jimmy Armfield. Auch Jimmy Greaves, der inzwischen ja ebenso verstorbene Sir Bobby Robson und Jimmy Hill, Weggefährten der Legende, kommen zu Wort. Es ist auf drei Videos verteilt.


Erster Teil: http://www.youtube.com/watch?v=zOv0ljDBvs8&feature=relmfu
Zweiter Teil: http://www.youtube.com/watch?v=3mQTJHKq0vc&feature=relmfu
Dritter Teil: http://www.youtube.com/watch?v=kDwrV9SgAcI&feature=relmfu


Fulham Duo - Haynes (r.) mit Chairman Mo


Take a bow for a Legend,
he's the real
"Mr Fulham"