Donnerstag, 8. Dezember 2011

The Return oder New Riverside Stand

Ja, es war eine lange Zeit.
Und nicht nur ich bin zurück. Auch das Team.

Ganze zwei Siege aus dreizehn Spielen standen vor dem letzten Wochenende zu Buche.
Gerüchte kamen an die Öffentlichkeit, die Führungsspieler Murphy, Johnson und Zamora könnten nicht mit dem neuen Manager Jol. Eine Reaktion erfolgte: Ein glorreiches 1-0 gegen die zuletzt monatelang ungeschlagene Mannschaft aus Liverpool. Man hat sich am Riemen gerissen.

Ein über weite Strecken ausgeglichenes monday night game im Craven Cottage entschied man letztendlich für sich, nachdem Pools Jay Spearing rund zwanzig Minuten vor Schluss vom Platz gestellt wurde. Clint Dempsey erzielte das dann auch nicht unverdiente 1-0 rund fünf Minuten vor Schluss. Es kam einer Erlösung gleich, und der kollektive Urschrei aus über 15,000 Kehlen machte das ganz klar. Die Hoffnung auf eine Gezeitenwende, auf einen Umschwung, sind eindeutig da. Pünktlich zum entscheidenden Monat Dezember ist die Mannschaft voll da. Und das kommt überraschend, war die Stimmung vereinsintern doch zuletzt auf dem Tiefpunkt. Johnson will seinen Vertrag nicht verlängern, Zamora geht mit Abwanderungsgedanken schwanger und Murphy merkt, dass seine große Karriere sich so langsam dem Ende neigt.
Happy Trio - Etuhu (l.), Dembele und Bryan Ruiz
Doch andere nehmen nun zunehmend das Heft in die Hand: So wie Moussa Dembele, der gegen die Reds eine überragende Vorstellung ablieferte - obwohl er das Tor nach wie vor nicht so recht treffen will. So wie Bryan Ruiz, der so langsam aber sicher Fuß zu fassen scheint. So wie Philippe Senderos, der den zuletzt verletzungsgeplagten Hughes zuletzt aus der Startelf verdrängen konnte. Und so wie Dickson Etuhu, dem das zuletzt keiner wirklich zugetraut hatte.
Doch der schon abgeschriebene Nigerianer beißt sich auch dank Verletzungssorgen bei Steve Sidwell aktuell in der Startelf fest.
Auch Coach Jol macht vieles richtig dieser Tage. Er verbessert sich und lernt auch taktisch dazu. Gegen Liverpool zum Beispiel nutzte er die Schnelligkeitsvorteile von Dempsey, Dembele und Ruiz gegenüber ihren Gegenspielern Agger, Skrtel und Spearing optimal aus, durch schnelle, überfallartig vorgetragene Nadelstiche, während denen sich Dempsey und Dembele immer wieder im Rücken ihrer Gegenspieler davonstehlen konnten. So kam letztendlich auch das Tor zustande: Murphy versuchte sich mit einem Torschuss, den Reina nur abprallen lassen konnte. Dempsey stahl sich an Agger vorbei frei vor das Tor, nachdem Zamora und Ruiz klug eine Überzahlsituation herstellten. So musste Agger sich entscheiden. Und das ging schief - für Liverpool.

Ein weiterer Faktor war die stabile Defensive: Etuhu hielt Murphy nicht nur den Rücken frei, sondern schränkte auch Charlie Adams Bewegungsfreiheit ein. Der Schotte war so keine Komponente des Reds-Angriffsspiels.
Um die Angreifer Suarez, Carroll und Bellamy kümmerte sich indes die neu zusammengestellte Viererkette aus Kelly, Senderos, dem einmal mehr überragenden Hangeland und dem immer stärker werdenden John Arne Riise. Suarez war am Ende so entnervt von der Zermürbungstaktik der Whites-Defensive, dass er sich zu einer Geste hinreißen lies, die ihm ein Nachspiel mit der FA einhandelte. Carroll indes war während der gesamten 90 Minuten nicht zu sehen.

Und so war der Sieg der Cottagers am Ende vielleicht glücklich, aber sicher nicht gänzlich unverdient. Sondern hart erarbeitet. Und wichtig dazu, denn man konnte sich auf den 13. Platz vorarbeiten. Am Ende des Monats warten noch Manchester United und Chelsea. Brede Hangeland ermahnte die beiden Großen schon einmal vorsichtshalber, dass Fulham sicher kein Freilos sei. Damit hat er Recht.

Als nächstes folgt jedoch erstmal Fulhams erstes Premier League-Spiel in Wales, gegen Swansea City. Ob man den Aufwärtstrend bestätigen kann?


Ein weiteres Thema ist derzeit der Ausbau des altehrwürdigen Craven Cottage. Das Stadion, dass seit 1896 die Heimstätte des FC Fulham ist, soll nach 2002-04 zum zweiten Mal in diesem Jahrtausend modernisiert werden. Zu diesem Zweck soll der Riverside Stand komplett neu gebaut werden. Das Fassungsvermögen des Stadions würde sich um 5,000 Plätze auf knapp über 30,000 Zuschauer vergrößern. Die Entwürfe der Architekturbüros sehen wirklich sehr, sehr vielversprechend aus.

Hier mal ein paar Bilder der Planungen:










All pictures © Fulham Football Club 2011
(www.fulhamfcstadium.com)
Folgende Besonderheiten:

  • Erweiterung der Gesamtkapazität des Stadions auf 30,000 Plätze ohne bauliche Behinderungen während der Errichtung der Tribüne (Riverside Stand kann während der Bauarbeiten vollumfänglich genutzt werden)
  • Tribüne soll Krümmung des Themseufers abbilden
  • Neue Tribüne soll den Fluchtlichteinfall auf den Fluss minimieren
  • Tribüne ist dem Baumbestand im Süden angepasst bzw. soll diesen schützen
  • Die Gesamthöhe ist den angrenzenden Tribünen angepasst
  • Die Aussichtsplattformen bieten einen guten Überblick über den Flussverlauf und die angrenzenden Stadtteile
  • Es entsteht zudem ein neuer Riverside Walkway mit Restaurants, Cafes und öffentlichen Gebäuden
  • Im neuen Gebäude sollen zudem Räumlichkeiten zur privaten Nutzung an Nicht-Spieltagen entstehen
    (www.fulhamfcstadium.com)
Außerdem soll die Abwicklung eines Spieles wesentlich vereintfacht werden.

Der Terminplan für die Errichtung soll bald bekanntgegeben werden. Aktuell wird noch eine Untersuchung die Auswirkungen auf die Umwelt betreffend abgeschlossen. Über den Zeitraum der Bauarbeiten wird Fulham das Craven Cottage weiternutzen können.
Meiner Meinung nach ist der Neubau ein Schritt in die richtige Richtung. Man wird dadurch mittelfristig wettbewerbsfähig sein können. Zudem wird dem altehrwürdigen Cottage eine interessante, hochmoderne Teilnote hinzugefügt, die den schnöden, langweiligen Stahlbau des jetzigen Riverside Stands ersetzt und das Stadion weiter zu einem einmaligen Bau macht.



Positive Signs, no?
Mr Fulham