Sonntag, 31. Oktober 2010

Ein wichtiger Befreiungsschlag

Das war wichtig - sehr wichtig.
Mit einem 2-0 gegen die harmlosen Latics aus Wigan katapultiert sich Fulham von Platz 16 - auf den man mit zwei unglücklichen Niederlagen gegen Tottenham und West Bromwich gefallen war - auf den vorläufigen 8. Tabellenrang.
Der zweite Sieg in dieser Premier League-Saison wurde eingeleitet durch ein Kopfballtor von Ami Clint Dempsey nach einer wundervollen Flanke von Carlos Salcido. Ich sagte es ja bereits vor einigen Wochen: Salcido ist vor allem hier definitiv kein Rückschritt zu Konchesky. Der konnte zwar auch gut flanken, doch Salcidos Flanken sind nochmal besser als die von Konch. Sehr präzise, exakt zugeschnitten auf den Kopfballspieler.
Doppeljubel - Clint Dempsey (r.)

So kam auch die Flanke vor dem 1-0. Ähnlich dem 1-0 gegen Blackburn. Flanke Salcido, Kopfball Dempsey, Tor.
Das 2-0 wurde auf der anderen Seite eingeleitet: Chris Baird, der heute gegenüber Kelly und Pantsil den Vorzug erhielt, passte wiederum auf Dempsey, dieser schoss an Al-Habsi vorbei ins Tor.
Fulham hätte zweifellos noch 2,3 Tore schießen können, durch Dembele und Gera - dies wäre insgesamt auch durchaus verdient gewesen. Doch am Ende musste Al-Habsi nur zweimal den diesmal gelben Spielball aus dem Netz holen, zweimal nach tollen Toren von Clint Dempsey.


Auch vom Transfermarkt lässt sich durchaus interessantes berichten:
Laut eigenen Aussagen will Mark Hughes aktiv auf dem Transfermarkt tätig werden.

Die Medien haben bereits einige illustre Namen in den Raum geworfen: Michael Carrick (Manchester United), Roque Santa Cruz (Manchester City) oder auch den immer wiederkehrenden David Bentley (Tottenham). Sagen wir es so - ich würde mich gegen keinen dieser Namen verwehren.

PS: AJ is back. Bisher nicht mehr als zwei Cameo-Auftritte gegen West Brom und Wigan, die jedoch vielversprechend.

Die Hoffnung hat einen Namen - AJ


Aber ich bin extrem froh, dass er endlich wieder fußballerisch für Schlagzeilen sorgen kann, der Arme.
Hoffentlich kann er eifrig mithelfen, den Verlust von Zamora aufzufangen.


Auf interessante Wochen,
Mr Fulham

Montag, 4. Oktober 2010

Alles "Roy, Roy, Roy" in Liverpool? - Ein Exkurs

(Sir) Roy Hodgson hat es bei seinem neuen Arbeitgeber an der Mersey derzeit alles andere als leicht.
Genau genommen ist er sogar ziemlich angeknockt. Die Reds aus Liverpool stehen aktuell sogar auf einem Abstiegsplatz, nach einer katastrophalen Heimniederlage (!) gegen den FC Blackpool (!). Man hat grade mal 5 Punkte auf dem Konto und steht nach 7 Spieltagen auf dem 18. Rang der Premier League-Tabelle.

Während viele Fulham-Fans mit einem Hauch Schadenfreude nach Liverpool schauen, fragt sich Hodgson möglicherweise inzwischen, warum er diesen Posten überhaupt angetreten hat.

Dies ist auch meine Ausgangsfrage gewesen: Warum macht er das? Hat er sich einfach verpokert, sich selbst gar überschätzt?

Eine konkrete Antwort zu finden fällt schwer, mittlerweile bezweifle ich sogar, dass Roy selbst sie hat.

Als er Anfang Juni nach zwei furiosen Jahren bei Fulham "Goodbye!" sagte und der Themse mit Ziel Merseyside den Rücken kehrte, waren viele Fans der Ansicht, dass er der optimale Mann ist, um die schlingernden Scouser wieder zurück in die Spur zu hieven. Die waren nach einer Saison frei nach dem Motto "Pleiten, Pech & Pannen" mit Platz 7 gerade noch so in die internationalen Ränge getaumelt und hatten daraufhin (wohl hauptsächlich aus finanziellen Gründen) den unglücklichen Spanier Rafa Benitez entlassen. Dieser war bei den Kopites prinzipiell jedoch nicht unbeliebt, was die Sache für Roy natürlich nicht leichter machte.

Als Hodgson ankam, gab es dennoch sowohl in Klub und Fanbase eine breite Aufbruchstimmung. "Schlimmer geht es ja kaum noch", war ein beliebtes Credo, mit dem sich Verein und Anhänger gemeinsam Mut zusprachen. Hodgsons relativ unprominenter Lebenslauf störte da kaum, war sogar förderlich. Und seine Transferpolitik gefiel: Er hielt die beiden letzten großen Stars Anfields, Steven Gerrard und Fernando Torres, und holte mit Joe Cole einen echten Topspieler nach Liverpool. Der Transfercoup wurde auf der Insel gefeiert - vor allem, da Cole ablösefrei kam. Das war auch Milan Jovanovic (der Deal wurde noch von Benitez eingefädelt).
Zudem holte Hodgson Raul Meireles, die Perspektivspieler Jonjo Shelvey und Danny Wilson, Keeper Brad Jones, den Dänen Christian Poulsen und Paul Konchesky von Fulham für insgesamt knapp 30 Mio.

Er musste (vor allem wegen der knappen Kassen) mit Javier Mascherano, Yossi Benayoun (auch unter Benitez eingefädelt) und Albert Riera einige Spieler mit internationalem Niveau verkaufen.

Liverpool Calling: Roy Hodgson (l.) und Paul Konchesky
                                          
Und Hodgson wurde zum ersten Mal gescholten: Wie konnte der es denn wagen, für knapp 4 Mio. den Durchschnittsspieler Konchesky zu holen und dafür im Gegenzug die beiden vielversprechenden Youngster Lauri Dalla Valle und Alex Kacaniklic zu Fulham ziehen zu lassen?
Vor allem Dalla Valle galt als legitimer Nachfolger von Fernando Torres, als Riesentalent.

Da Roy gleichzeitig auch noch Krisztian Nemeth ziehen ließ, schlugen ihm die negativen Kritiken nur so um die Ohren. Er setze nicht auf die Jugend; diesen Vorwurf musste er sich auch schon bei Fulham gefallen lassen.

Nun also zusätzlich noch der katastrophale Saisonstart mit nur einem Sieg und zwei Unentschieden aus 7 Spielen. Dazu noch die Niederlagen gegen Manchester United und Blackpool.

Ausgang offen. Erste Wettbieter nehmen schon Beträge bzgl. einer Entlassung Hodgsons vor Weihnachten an.

Quo vadis, Roy?
Mr Fulham


PS: Da Roy ja ein Teil der jüngeren Fulham-Geschichte ist, dachte ich, dass es durchaus angebracht wäre, wenn ich mich zu den Vorgängen an der Mersey hier auch nochmal gesondert äußere.

Sonntag, 3. Oktober 2010

6 Unentschieden in 7 Spielen....

....dennoch weiterhin ungeschlagen. Ist natürlich auch ne Schlagzeile, insbesondere, wenn man bedenkt, dass man personell weiterhin auf dem Zahnfleisch geht.

Gegen West Ham gestern (Endergebnis 1-1) war ein Sieg absolut drin. Rückkehrer Diomansy Kamara vergab eine Riesenchance unmittelbar vor Abpfiff. Dann tut sowas natürlich weh. Doch man sollte den Blick nach vorne richten. Jetzt ist erstmal Länderspielpause, danach kommen Mousa Dembele und auch Langzeitausfall Andy Johnson wieder zurück. Man mag sich garnicht ausmalen, wo man stehen würde, wenn die beiden und Zamora von Anfang an zusammengespielt hätten. Ich bin richig gespannt, wie sich AJ einfügt. Ich hoffe, er harmoniert perfekt mit dem vorhandenen Personal. Was man dann für Möglichkeiten hat...

Im Sturm stünden Sparky dann AJ, Kamara, Dembele, Dempsey (beide können auch auf dem Flügel spielen), Eddie Johnson (der eine richtig gute Partie gegen West Ham spielte) und David Elm zur Verfügung. Das sind schon ziemliche Möglichkeiten. Eine Angriffsreihe, bei der sogar ohne Platzhirsch Bobby Zamora vielen anderen Premier League-Klubs der Neid ins Gesicht geschrieben steht.

Man könnte dann gar ganz verwegen sein und auf ein 4-3-3 setzen, in etwa so:

-------------------SCHWARZER---------------------
--KELLY--HUGHES--HANGELAND--SALCIDO--
-------------ETUHU------------MURPHY------------
---------------------GERA/DUFF---------------------
---DEMPSEY-----A JOHNSON------DEMBELE---

Wenn man statt Dribbelstärke eher Kopfballstärke braucht, kann man auch Dempsey zurückziehen, AJ rausziehen und Elm reinwerfen, á la Peter Crouch. Braucht man in einem 4-3-3 geballte Defensive, kann man auch Dikgacoi oder Baird statt Gera/Duff bringen und Murphy etwas offensiver ziehen.

Oder man bleibt einfach beim 4-4-2 mit Dempsey und AJ vorn und Dembele zurückgezogen.

Wie man es dreht und wendet, man hat endlich die Offensivpower, die man in den letzten Wochen, insbesondere seit Dembeles Verletzung, vermisst hat.

Lobend erwähnen, ich sagte es eingangs bereits, muss man an dieser Stelle Eddie Johnson, Vom Abstellgleis unter Hodgson, der ihn nach Cardiff und nach Griechenland abschob, in die Startformation gegen die Hammers unter Mark Hughes. Und er hat wahrlich einen guten Job gemacht. Einzig das Selbstvertrauen fehlt ihm noch, der Glaube an die eigene Stärke. Doch es ist kein Vergleich zu dem "Eddie the Eagle", der just im Spiel gegen West Ham vor rund einem Jahr noch diese Riesenmöglichkeit liegen ließ - nein, er ist wirklich auf einem sehr guten Weg.


                                           Zurück im Training - Andy Johnson



Kamara braucht noch Zeit, zeigte sich jedoch von Sparky sehr angetan, wie fast alle Stürmer bisher. Kein Wunder, Mark Hughes war schließlich selbst mal ein Angreifer von Weltruf.
AJ wird in den kommenden Wochen zu einer ernsthaften Alternative werden und so mithelfen, die Zeit ohne Zamora vernünftig zu überbrücken. Und dann hat man wirklich eine unglaubliche Fülle an Klasse (und notwendiger Masse!) vorne. Doch so weit mag ich noch garnicht denken. Nun ist erstmal Länderspielpause und danach sollte man langsam mal den zweiten Saisonsieg in Angriff nehmen. Wenn schon nicht gegen die Spurs (bei denen Rafael van der Vaart in Galaform ist, dennoch gegen uns wohl gesperrt fehlt), dann wenigstens auswärts bei West Brom oder daheim gegen Wigan. Danach steigt eh das SW6-Derby an der Stamford Bridge. Vielleicht kann Pantsil da ja Sparky von seinen Fähigkeiten überzeugen.



                                          Sein vielleicht bestes Spiel - Pantsil gegen Didier Drogba

 Denn wir erinnern uns - der Ghanaer schaltete Didier Drogba kurz nach Weihnachten komplett aus und verurteilte den vielleicht besten Stürmer der Welt zur Bedeutungslosigkeit, bevor er sich schwer verletzte, was Chelsea, und da sind sich die Experten einig, zum Sieg verhalf.


We are the Whites,
Mr Fulham