Freitag, 28. Januar 2011

Kakuta statt SWP oder Der verlorene Sohn

Es gibt in der Bibel die Geschichte von dem Sohn, der den Erbteil seines Vaters einfordert und dann auszieht, um andernorts sein Glück zu machen. Nach kürzester Zeit hat er das Geld jedoch verprasst und ist zum Bettler herabgesunken. Voller Reue kehrt er zu seinem Vater zurück und bittet um Vergebung - die er erfährt. Mehr noch - er wird von seinem Vater aufgenommen, als wäre nie etwas gewesen.

Diese Geschichte kann man auf den kleinen Paul aus Barking beziehen, wenn man denn will. Sie weist verblüffende Parallelen auf: Auch Konchesky wollte sein Glück machen und verließ uns im Sommer mit Ziel Liverpool. Dort wurde er jedoch nie glücklich und schmort seit Wochen auf der Bank oder der Tribüne.

Seine Zeit bei Liverpool stand lange Zeit unter keinem guten Stern - seine Mutter giftete auf ihrer Facebook-Seite gegen die Liverpool-Fans und bezeichnete den Transfer "als Fehler. Paul hätte Fulham nicht verlassen sollen."
Auch auf dem Feld sorgte Konchesky nicht grade für Jubel. Er verkörperte bestenfalls Durchschnitt und wurde vom Großteil der Liverpool-Fans zum Bauernopfer für die allgemein schlechten Leistungen bei Pool auserkoren. Böse Zungen behaupteten, er sei nur eine Art Wachhund für Manager Roy Hodgson im dressing room der Reds. Konch war mit Hodgson von Fulham zu Liverpool gewechselt - ein vor allem bei den Pool-Fans umstrittener Transfer, da Hodgson im Gegenzug die beiden Talente Dalla Valle und Kacaniklic an Fulham abtrat.

Ganz nah, und doch unerreichbar - Paul Konchesky neben dem Europa League-Pokal
 Da Fulham ihn mit Salcido, der in den letzten Wochen einen erstaunlichen Leistungseinbruch vollzogen hat, nicht adäquat ersetzen konnte und Chris Baird auf der linken Außenbahn zwar superb spielt, als Rechtsfüßer jedoch nicht die Optimallösung darstellt, ist man auf die Liverpooler zugegangen, um den verlorenen Sohn ins Craven Cottage zurückzuholen. Konchesky ist dem Vernehmen nach alles andere als abgeneigt und stellt meiner Meinung nach eine sehr gute Lösung für das Problem dar.
Chris Baird könnte somit auf die von ihm favorisierte Rechtsverteidiger-Position überwechseln, wo fan favourite John Pantsil seit Wochen hoffnungslos überfordert ist.

Konch im Trikot des FC Liverpool
Konchesky kennt die Mannschaft, kennt die Fans, das Umfeld, sogar unter dem Trainer hat er einen guten Monat trainiert. Auch finanziell dürfte das ganze eher ein no-brainer sein. Und Liverpool will ihn von der Gehaltsliste runterhaben, da sie mit Stephen Warnock ihrerseits einen Linksverteidiger an der Angel haben.

Konchesky, der in den letzten Monaten einen beispiellosen Wertverfall erlitten hat, sollte überdies deutlich billiger sein als noch im Sommer, als Liverpool 4 Mio. + die beiden Youngster an die Cottagers abtreten musste.

Hoffentlich zögert man da nicht und holt Konchesky so schnell wie irgend möglich zurück.

Verpflichtet haben wir darüber hinaus den jungen Franzosen Gaël Kakuta vom FC Chelsea. Der überaus talentierte Offensiv-Allrounder ist schnell, wendig, jung und trickreich - kurzum all das, was Fulham bis jetzt nicht unbedingt ausgezeichnet hat.


Kakuta wechselt auf Leihbasis für ein halbes Jahr zu Fulham. Damit hat sich die Verpflichtung von Shaun Wright-Phillips wohl erledigt. An SWP war Hughes offenbar ganz nah dran, man konnte sich mit den Citizens jedoch letztendlich nicht auf die Gehaltsaufteilungen einigen.


Dennoch habe ich das Gefühl, dass Sparky noch ein paar Eisen im Feuer hat. Thematisiert wurden zuletzt auch Paolo Guerrero vom Hamburger SV sowie Niko Kranjcar von Tottenham.


Die Niederlage in Anfield gegen ein schwaches Liverpool gerät im Angesicht des schließenden Transferfensters beinahe zur Nebensache.
Wir können es kurz halten: Fulham war über 90 Minuten de facto ebenbürtig und hatte eine Menge Pech, nicht den (eigentlich verdienten) Ausgleich zu erzielen.

Das Offensivtrio AJ, Dempsey und Mousa Dembele ist aktuell in Galaform, nachdem sie Stoke fast im Alleingang zerlegt hatten, knüpften sie gegen ein flügellahmes Liverpool nahtlos daran an. 


Own Goal - John Pantsil                           Source: Getty Images
Der vorhin bereits thematisierte John Pantsil krönte eine erneut sackschwache Leistung mit einem Eigentor Marke headless chicken.
Sehr schade, aber seine Zeit bei uns scheint sich definitiv dem Ende entgegen zu neigen.

Als nächstes folgt die Vierte Runde des FA Cup gegen die Tottenham Hotspurs, gegen die wir in dieser Saison bereits zwei äußert unglückliche Niederlagen erlitten haben. Diesmal sind sie fällig!



Come on You Whites!
Mr Fulham

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